Wirtschaftsverrichtung

Ein sorgfältiger Liebhaber und aufmerksamer Gatte habe auf seine Braut und Gattin wohl Acht, dass der Schweiß der Wintervergnügungen auf deren Wangen nicht stehen bleibe. Die Hässlichste und Gebeißigste ist am besten auszuführen. Den Verliebten ist die Kälte schädlich. Die Töchter müssen fleißig beobachtet werden, ob einige in zweideutiger Gesellschaft missraten. Bei guter Witterung kann man das Haus von unberufenen Hausfreunden säubern. Im letzten Viertel, wenn kein Abendwind weht und trocken Wetter ist, soll man Rendezvous halten, welches treue Herzen macht. Hitzige Liebhaber treibt man in eine Gesellschaft von alten Jungfern und legt ihnen einen Strickstrumpf vor, zu erfahren, ob sie geduldig sein können. Gute Hausfrauen und Mütter sind wohl zu warten und bei leidlichem Wetter allezeit über den andern Tag eine Stunde auf die Promenade zu begleiten, sie aber keinem Hausfreunde zu überlassen, oder frei gehen zu lassen. Einfältige Mädchen schicke man fleißig in die Kirche, dass sie lieben lernen. Den vorhandenen Beutel mit Geld, suche man so viel als möglich zu Vergnügungen zu leeren, weil das Geld im Winter leicht gestohlen werden kann. Die Gesundheitspflege betreffend, so kleide man sich in Burnusse und Mäntel und bediene sich warmer Getränke.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Illustrierter Kalender der Liebe und Ehe