Lebenskraft, Konstitution und Krankheits-Erbschaft

Ein Kind ist in die Welt eingetreten. Wir wollen ihm nun durch seine ganze Laufbahn folgen, bis es seine Tage erfüllt hat und ruhig in das Grab hinabsteigt. Bevor wir aber diese Reihe von Vorgängen, welche das Leben des Menschen so häufig durchkreuzen, besprechen, müssen wir das Auge auf einige für unsere Untersuchung wichtige Punkte richten, nämlich auf:

I. den Grad von Kraft, mit welchem das Kind sein Leben beginnt;

II. die Körperbeschaffenheit, Constitution, welche das selbe von seinen Eltern erhalten hat;

III. die Krankheiten, welche ihm als sein Erbtheil zugefallen sind.

Bei Betrachtung dieser Punkte müssen wir immer im Gedächtnis behalten, dass wir sämtlich 9 Monate älter sind, als man gewöhnlich angibt, denn das Leben beginnt mit der Empfängnis und nicht mit der Geburt. Streng logisch genommen, müssten wir unsere Betrachtungen mit der Gesundheitspflege während dieser Einleitungsperiode in das Leben beginnen, aber da wir dabei eine Menge Dinge vorgreiflich besprechen müssten, welche erst später von der Mutter, der ersten Heimat des Menschen, gesagt werden können, so wollen wir diese Periode bei Seite setzen und nur bemerken, dass, wenn die obigen Punkte in ihrer ganzen Ausdehnung von der Geburt des Menschen an festgestellt werden könnten, ihre Lösung die nötigen Anhaltspunkte bieten würden, um den Lebensimpuls, der in das Kind gepflanzt ist, zu steigern oder zu beschranken, seine Konstitution zu verändern und gegen drohende Krankheiten Schranken aufzurichten. Die Heilwissenschaft kann allerdings für jetzt alle diese Anforderungen noch nicht befriedigen, aber diejenigen, welche aufrichtig den Wunsch hegen, zu erfahren, wie man ein Kind während seiner gefährlichsten Zeit am Besten aufzuziehen habe, können doch manchen wertvollen Fingerzeig erhalten; Andeutungen, welche, wenn sie befolgt werden, ohne allen Zweifel die Gesundheit und das Glück der Menschen bedeutend fördern würden.