Hochwasser des Jahres 1868 mit besonderer Berücksichtigung des Kantons Graubünden
Erschienen im Selbstverlag des Verfassers
Autor: Arpagaus, Johann (1810-1882) Schweizer Politiker und Arzt, Erscheinungsjahr: 1870
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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Hochwasser, Schweiz, Kanton Graubünden, Naturkatastrophe, Klima, Wetter, Starkregen, Regengüsse, Flüsse, Bäche, Gebirge, Gestein, Wald, Fels, Bevölkerung, Gleichgewicht, Produktion, Konsumtion, Gemeinschaft, Alpenlandschaft, Talbewohner, Bergriesen, Kunststraße, Gletscher, Rheinstrom,
Der Verfasser der vorliegenden Denkblätter hat die Unterzeichneten um ein Wort der Einführung seiner Arbeit beim Leser ersucht. Gerne entsprechen wir demselben und empfehlen das Schriftchen einer wohlwollenden Teilnahme, in erster Linie unsern Bündnerischen Landsleuten, die nicht ohne Interesse eine zusammenhangende Darstellung der großartigen Verheerungen des Hochwassers vom Herbst 1868 entgegennehmen werden, zumal ihr eigenes Land sich hierbei der eingehendsten Behandlung erfreut. Doch dürften auch die Bewohner der übrigen betroffenen Kantone, sowie nicht minder manche der freundlichen Geber das Büchlein mit Befriedigung aus der Hand legen, und dem Verfasser dafür Dank wissen, dass er sich der großen Mühe des Sammelns und Ordnens so vieler Einzelheiten unterzog. Und so sei es dem gesamten Publikum angelegentlich empfohlen.
Dr. Kaiser, gew. Präsident des kantonalen Hilfskomitees für Graubünden.
E. Killias, Präsident der Naturforschenden Gesellschaft von Graubünden.
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Dr. Kaiser, gew. Präsident des kantonalen Hilfskomitees für Graubünden.
E. Killias, Präsident der Naturforschenden Gesellschaft von Graubünden.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort.
Motto.
Wohltätig ist des Wassers Macht,
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,
Doch furchtbar ist die Himmelskraft
Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einhertritt auf der eignen Spur,
Die freie Tochter der Natur.
(Nach Schiller.)
Wenn ein teures Familienglied ins Grab steigt, so pflegen ihm die Hinterbliebenen ein Andenken zu widmen. Bald ist es ein Kreuz, bald ein Stein, bald eine Trauerweide oder auch eine milde Gabe, womit die Liebe, der Dank und der Schmerz ausgedrückt wird.
Die Katastrophe von 1868, welcher viele Menschenleben, Hab und Gut von außerordentlichem Betrage zum Opfer gefallen sind, trägt gewiss auch den Stempel eines Grabes. Tausende und abermal Tausende von Leidtragenden haben sich um dasselbe geschart.
Auf das also umstandene Grab ein Vergissmeinnicht zu pflanzen, den Lebenden zur Erinnerung und den Nachkommen zur Erbauung, ist der Zweck dieser Blätter.
Die Arbeit wäre einer besseren Feder wert, ich fühle es. Was mir eine Berechtigung gibt, ist vielleicht der Umstand, dass ich auserlesen war, durch das Hochwasser außer dem Leben meiner teuren Familienglieder alles, ja mehr als alles zu verlieren. Ich bitte um Nachsicht, wenn es mir nicht überall gelungen sein sollte, die Stimmung des Heimgesuchten zu unterdrücken.
Denjenigen, welchen diese Blätter verspätet erscheinen, gebe ich zu bedenken, dass ich in einer den Unglückstagen näherliegenden Periode kaum in der Verfassung gewesen wäre, um die Ereignisse mit der nötigen Ruhe zu überblicken.
Dazu kommt, dass ich auch den zweiten Teil der Tragik, die Liebessammlung und die Gabenverteilung mit in den Rahmen aufnehmen wollte, welche letztere Partie erst dieser Tage ihren Abschluss gefunden hat. Auch war es nicht so leicht, aus allen heimgesuchten Talschaften die gewünschten Lokalnotizen zu sammeln.
Mit den Kantonen Tessin, St. Gallen, Wallis und Uri konnte ich mich weniger einlässlich befassen, indem es ebenso schwierig gewesen wäre, das reichhaltige Material zusammenzulesen, als es in übersichtlicher Weise zu ordnen.
Ich benutze hier sofort den Anlass, um meinen verbindlichsten Dank zu Händen derjenigen auszusprechen, welche die Gefälligkeit hatten, mein Vorhaben mittelst Zusendung von Einzelbeschreibungen zu unterstützen.
Motto.
Wohltätig ist des Wassers Macht,
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,
Doch furchtbar ist die Himmelskraft
Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einhertritt auf der eignen Spur,
Die freie Tochter der Natur.
(Nach Schiller.)
Wenn ein teures Familienglied ins Grab steigt, so pflegen ihm die Hinterbliebenen ein Andenken zu widmen. Bald ist es ein Kreuz, bald ein Stein, bald eine Trauerweide oder auch eine milde Gabe, womit die Liebe, der Dank und der Schmerz ausgedrückt wird.
Die Katastrophe von 1868, welcher viele Menschenleben, Hab und Gut von außerordentlichem Betrage zum Opfer gefallen sind, trägt gewiss auch den Stempel eines Grabes. Tausende und abermal Tausende von Leidtragenden haben sich um dasselbe geschart.
Auf das also umstandene Grab ein Vergissmeinnicht zu pflanzen, den Lebenden zur Erinnerung und den Nachkommen zur Erbauung, ist der Zweck dieser Blätter.
Die Arbeit wäre einer besseren Feder wert, ich fühle es. Was mir eine Berechtigung gibt, ist vielleicht der Umstand, dass ich auserlesen war, durch das Hochwasser außer dem Leben meiner teuren Familienglieder alles, ja mehr als alles zu verlieren. Ich bitte um Nachsicht, wenn es mir nicht überall gelungen sein sollte, die Stimmung des Heimgesuchten zu unterdrücken.
Denjenigen, welchen diese Blätter verspätet erscheinen, gebe ich zu bedenken, dass ich in einer den Unglückstagen näherliegenden Periode kaum in der Verfassung gewesen wäre, um die Ereignisse mit der nötigen Ruhe zu überblicken.
Dazu kommt, dass ich auch den zweiten Teil der Tragik, die Liebessammlung und die Gabenverteilung mit in den Rahmen aufnehmen wollte, welche letztere Partie erst dieser Tage ihren Abschluss gefunden hat. Auch war es nicht so leicht, aus allen heimgesuchten Talschaften die gewünschten Lokalnotizen zu sammeln.
Mit den Kantonen Tessin, St. Gallen, Wallis und Uri konnte ich mich weniger einlässlich befassen, indem es ebenso schwierig gewesen wäre, das reichhaltige Material zusammenzulesen, als es in übersichtlicher Weise zu ordnen.
Ich benutze hier sofort den Anlass, um meinen verbindlichsten Dank zu Händen derjenigen auszusprechen, welche die Gefälligkeit hatten, mein Vorhaben mittelst Zusendung von Einzelbeschreibungen zu unterstützen.
Schweiz 99 Übersichtskarte des Kantons Graubünden
Schweiz 100 Verkehrsnetz Europa
Schweiz 01 Frühling im Fextal
Schweiz 02 Murmeltiere
Schweiz 03 Jürg Jenatschhaus in Scharans
Schweiz 04 Landsgemeinde im Schanfigg
Schweiz 05 Wanderferien
Schweiz 06 Winter Schiespringen
Schweiz 07 Landwasserviadukt bei Filisur