Hexenwäsche. Sage

Autor: Ueberlieferung
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In Karlsruhe war eine Magd, die, wenn sie nachts waschen mußte, sich von niemandem helfen ließ, dennoch aber am Morgen mit der ganzen Wäsche allemal fertig war. Dies fiel ihrer Herrschaft auf. Man beobachtete heimlicherweise die Magd. Da sah man in der Waschküche eine Menge Katzen um den Zuber stehen und emsig waschen, während die Magd daneben stand, das Feuer unterhielt und sonst nichts tat. Zu einer schwarzen Katze, welche die größte war, sagte sie nur hin und wieder: »Mohrle, nur sauber! « Am Morgen hing, wie immer, die Wäsche blendend weiß auf dem Trockensell; aber als noch am selben Tag die Magd den Abschied erhielt, weil die Herrschaft keine Hexe in ihrem Hause dulden wollte und das Haus verlassen hatte, war die Wäsche wieder so schmutzig wie zuvor, als ob sie gar nicht gewaschen worden wäre.