Das Wasser.

Das Wasser ist kalt und feucht, es ernährt nicht, sondern erfrischt nach Art der Medikamente, macht flüssig und fördert die Verdauung. Das Zeichen eines guten Wassers ist Leichtigkeit und Klarheit. Gut ist das Wasser, wenn es weder Geruch noch Geschmack hat, wenn es leicht Wärme und Kälte annimmt, im Sommer kühler, im Winter wärmer ist, aus einem Flusse, dessen Bett tief und nicht schlammig ist. Gut ist auch das Wasser, welches in einem gut polierten, metallenen Gelasse keinen Fleck macht und in welchem Hülsenfrüchte leicht und schnell gar werden. Das leichteste Wasser ist Regenwasser, dann Quellwasser, Flusswasser und Brunnenwasser. Hierauf folgt Wasser, das aus schmelzendem Eis oder Schnee entsteht. Die letzten beiden Arten taugen nichts, ebenso wie das Wasser, welches über lehmigen Boden fließt; schlechter aber noch ist Sumpfwasser. Zum Trinken untauglich ist jedes Wasser, das trübe und dick ist, schlecht riecht und einen salzigen und bittern Geschmack hat. Am gesündesten ist Wasser im Sommer, dann im Frühling und im Herbst, im Winter taugt es nichts. Wassertrinken aber ist überhaupt nicht gesund, besonders für Euch, die Ihr hier, in den nördlichen Gegenden, feuchten Krankheiten unterworfen seid. Wenn Ihr aber durch die Notwendigkeit gezwungen werdet, Wasser von den besseren vorher angeführten Arten zu trinken, so lasst es vorher an einem gelinden Feuer leicht aufkochen, denn durch eine solche Aufkochung verliert es seine Dicke und seine schlechten Eigenschaften. Wasser ist gut zum Waschen des Körpers, der Hände, des Gesichts, der Augen und Ohren; außerdem zu Bädern. Es ist aber hier nicht der Platz, noch gehört es zu unserer Arbeit anzuführen, wie Gold, Silber, Stahl und andere Metalle, wenn sie in Wasser abgelöscht werden, von ihrer Eigenschaft demselben etwas mitteilen. So viel sage ich nur, dass diejenigen Menschen am gesündesten sind, welche Wasser und Luft recht benutzen und die besten Speisen genießen.