Das Feuer.

Das Feuer ist warm und trocken; das beste macht man aus trockenen, wohlriechenden Hölzern, schlecht ist es von grünen Hölzern, die unangenehm riechen, ebenso Kohlenfeuer, welches den Kopf schwer macht. Ein massiges Feuer zerstört die Dünste in den Zimmern, verbessert die Luft des Hauses, hält die äußere Kälte ab und regt die natürliche Wärme an. Zu starkes Feuer aber und Rauch verderben die Augen, die Lungen und den Kopf, erzeugen häufig Flüsse und Katarrhe und trocknen die natürliche Feuchtigkeit aus. Deshalb ist auch die Gewohnheit unserer hiesigen Edelleute zu verabscheuen, die, weil es hier in Holstein ungeheuer viel Holz gibt, so zahlreiche und große Feuer anzünden, dass ihnen von der übergroßen Hitze und dem Rauch oft der Atem benommen wird. Ich rate Euch von zu großem Feuer ab und untersage Euch den Gebrauch der Heizgewölbe völlig, die Niemand gebrauchen soll, der es mit seiner Gesundheit gut meint. Bedient Euch eines massig warmen Ofens, in welchem Wachholder, Myrrthen, Pinien. Lorbeer, Salbei, Lavendel, Tannenholz, Eichen- oder Buchenholz brennt. Zu vermeiden sind Hölzer, welche schlechten und lästigen Rauch geben, sie beschweren den Kopf, oder sind dem einen oder andern Körperteil schädlich, wie z. B. das Feuer von Pappelholz, Flieder, Ahorn, Maulbeerbaum und allen Dornarten. Besser ist es, ein wenig Kälte zu ertragen, als solche Hitze, dass die Glieder von Schweiß triefen. Nichtsdestoweniger müsst Ihr darauf achten, dass die Kälte vom Kopf, der Brust, den Füssen, dem Nacken ferngehalten wird. Maßige Wärme befördert die Verdauung, zu große Kälte schädigt das Gedächtnis und den ganzen Körper. Also gebraucht das Feuer, soweit es nötig ist, um Kälte abzuwehren und die natürliche Wärme in Euch zu erhalten. Ein Überschreiten des Maßes nach der einen oder der andern Seite ist schädlich.