Kochsalz, Küchensalz

Unentbehrlich ist sein Gebrauch in der Haushaltung und Küche. Ja es wäre zu wünschen, dass die Speisen mehr als gewöhnlich ist, gesalzen würden; denn weit entfernt, dass das Salz den Scharbock und Schärfe im Blut erzeugen sollte, ist es vielmehr das kräftigste Mittel die Speisen aufzulösen, und weil sein Genuss den Durst reitzt, und die Speisen durch hinlängliches Getränke können gut verdünnet werden, sie zur Verdauung geschickt zu machen.

Es ist aber auch das Salz eine gute Arznei. Es löset den Schleim im Magen und den Gedärmen auf, und führt ihn mit dem Stuhlgang ab. In warmen Wasser auch nur zu 1 Quentgen genommen, macht es Erbrechen. Sein anhaltend fortgesetzter Gebrauch zu 1 Theelöffelchen voll alle Morgen früh genommen, löset verhärtete Drüsengeschwülsten am Halse auf, und diese Gabe ist bei Kindern von Mittlern Jahren immer hinlänglich, kann auch wenn Würmer zu vermuten, oder wirklich vorhanden sind, oder die Ursache der Gichter und Fallsucht bei Kindern abgeben, ohne Furcht, versucht werden. Erwachsene Wassersüchtige nehmen täglich früh 1 Löffel voll Salz, und trinken nachher Wasser oder Tee oder Molken soviel sie wollen.


Vorher wird ein Laxiermtttel genommen, nachher 8 Tage mit dem Salz fortgefahren, und wenn die Stuhlgänge nicht häufiger erfolgen, auch der Urin nicht stärker als sonst fließen sollte, so wird die Menge des Salzes verstärket. Es sind einige Beispiele vorhanden, welche beweisen, dass dieses Mittel allein, wenn die Eingeweide gut sind, Wassersuchten heilen kann.

Äußerlich kann das Salz Ohnmächtigen in den Mund eingerieben werden. Zu Klistieren kommt mehr oder weniger Salz, nach dem sie schwach oder stark reitzen sollen.

Gedörrtes Salz kann in Säckchen trocken und warm aufgelegt, manche wässerige Geschwülsten zerteilen, man muss aber vorsichtig damit verfahren, und so bald die Haut ihre Farbe zu verändern scheint, sogleich von dem Versuch abstehen, sonst können auch wohl Geschwüre entstehen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hausmittel