Fallkraut, Wolverlei

Von dem getrockneten Kraut samt den Blumen wird ein Pfötgen, das ist so viel als man zwischen 3 Finger fassen kann, mit 3 oder 4 Teeschalen voll kochend Wasser aufgegossen, und wie Tee getrunken, wenn nach einem Schlag, Stoß oder harten Fall , innerliche Blutergießungen zu fürchten sind. Man muss aber diesen Tee täglich 2 mal gebrauchen, immer etwas mehr von dem Kraut nehmen, und wenn der Kranke einen heftigen Schmerz oder starke Hitze hatte, vorher zu Ader lassen. Einigen macht der Tee Erbrechen, bei fast allen wird der Schmerz an dem beschädigten Teil stärker und heftig, lässt aber bald darauf nach; bei manchen treibt er Schweiß oder Urin. Ist äußerlich eine Geschwulstt und schmerzhafte Empfindung zu spüren, so kann man auch die gequetschten Bläter der Pflanze auflegen.

In Lähmungen der untern Glieder die von äußerlichen Ursachen entstanden, ist gedachter Tee öfters heilsam befunden worden. Und da es nicht an Beispielen fehlt, welche lehren, dass halbseitige Schlagflüsse, Lähmungen der Zunge etc. mit ihm geheilet worden, so kann er auch in solchen Fällen, doch am besten unter Aufsicht eines Arztes und mit gehöriger Anwendung anderer Mittel gebraucht werden. Eben dieses gilt auch von seinem Gebrauch in der Gicht u. s. w.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hausmittel