Eis und Schnee

Wenn ein Mensch das Unglück hat zu erfrieren, so muss man ihn in kein warmes Zimmer bringen, sondern an einem kalten Ort, über und über, Mund und Nasenlöcher ausgenommen, mit Tüchern die man in Eiskaltes Wasser, worunter auch zerflossenes Eis zu tun, getunkt, oder mit Schnee bedecken; und wenn man merkt, dass der Schnee schmelzt, oder die kalten Tücher warm werden, so muss man ebenso wieder fortfahren, bis sich Wärme und Beweglichkeit der Glieder äußert: hernach darf man den Verunglückten mit mäßig warmen Tüchern abtrocknen, und ihm nach und nach mehr Wärme von außen mitteilen. Ebenso wird auch ein einzelnes erfrohrnes Glied behandelt.

Bei heftigen Augenentzündungen kann man Eis oder Schnee in ein feines Tüchlein gebunden, auf das leidende Aug legen, und so bald es warm zu werden und zu schmelzen anfängt, mit einem andern abwechseln. Will sich starkes Nasenbluten durch nichts stillen lassen, so bedecke man die Stirne und Nase mit Eis oder Schneeballen, lasse aber auch zugleich ein warmes Fußbad gebrauchen.


Wie Eis und Schnee bei eingesperrten Brühen, Kopfbeschadigungen äußerlich, und innerlich
bei bei Kolicken und Nervenkrankheiten etc. zu gebrauchen, müssen Ärzte und Wundärzte in vorkommendem Falle näher bestimmen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hausmittel