Eier

Weich gesottene sind für Gesunde und Kranke die eine nahrhafte Speise bedürfen, gesund, hartgekochte hingegen, unverdaulich, und in Fiebern ist alles was von Eier bereitet wird, es seien Suppen etc. ganz vortrefflich.

Wider die Gelbsucht werden die Eier sehr empfohlen. Man trinkt bei nüchternem Magen in einem Glas kalten Wasser 2 rohe Eier, und den Tag über noch alle 4 Stunden 1 auf die nämliche Art. Gleich nach den ersten Tagen des Gebrauchs erhält der Stuhlgang wieder eine natürliche Farbe, manchmal erfolgt nach einigen Tagen ein Durchfall, und so verliert sich die Krankheit nach und nach. Doch ist es ratsam, wenn sie auch ganz vorbei ist, noch einige Zeit mit diesem leichten guten Mittel fortzufahren.


Ein langwieriger weißer Fluss wiche ebenfalls, da die Kranken nur alle Morgen 1 genommen.

Die Eierdotter werden mit rohem Terpentin zu einer dünnen Salbe gemacht, welche die Wundärzte Digestiv nennen, und sie die Vereiterung zu befördern gebrauchen. Nimmt man so viel Eierdotter, dass sich die Salbe in Wasser auflösen lässt, so hat man ein flüssiges Digestiv, welches zum Einspritzen bei Wunden und fistelartigen Geschwüren zu gebrauchen.

Das Eiweiß gibt mit Zimmtwasser verdünnt, eine stärkende Nahrung äußerst schwacher neugebohrnen Kinder. Eine Salbe aus Eiweiß und Öl ist wider das Verbrennen dienlich. Die oben bei dem Alaun angegebene, ist außer Augenentzündungen auch auf die vom Aufliegen wundgewordene Stellen zu gebrauchen, doch ist es im letztern Fall besser Eierweiß und Brandwein zu einer Salbe zusammen zu klopfen, und sie mit einem Schwamm an die aufgelegene Stellen zu bringen.

Das Eierhäutlein legen die Mütter den Kindern auf die Eichel, wenn sie den Harn nicht lassen können, oft mit geschwinder Hilfe. Es kann auch bei frischen kleinen Wunden, als ein Heftpflaster gebraucht werden.

Die Eierschalen werden in einem neuen Topf zu einem grauen Pulver gebrannt, täglich 1 - 2 mal zu 1 Quentchen in weißen Wein genommen, als ein gutes urintreibendes Mittel gelobt; manche, wollen sie auch wieder Kröpfe empfehlen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hausmittel