Eicheln

Man machte in der Teurung auch aus Eicheln Brot, es verursachte aber oft hartnäckige Verstopfung, Koliken und das Miserere. Das Pulver der gerösteten Eicheln ist weder in Durchfällen noch kalten Fiebern sicher, weit es ebenfalls verstopft. Eben dieses gilt, wenn man es in Hollundermus oder Tee oder Bier nimmt, und darauf schwitzt, um das Rotlauf zu vertreiben. Wenn Kinder den Urin nicht halten können, so lässt man Eicheln in roten Wein kochen, in dieser Abkochung Eisen ablöschen, und das durchgeseihte nach und nach trinken. Durch dieses Mittel kann nur unter Aufsicht eines Arztes nützlich sein.

Der Eichelkaffee, welcher in neuern Zeiten bekannt geworden, wird also bereitet: man röstet 1 Lot Eicheln wie Kaffee, vermischt es mit 1 Quentgen gemalnen Kaffee , und lässt es mit Wasser mit einander aufkochen. Diesen Kaffee kann man mit Milch ohne andere Arztnei, Kindern welche dörrsüchtig sind als gewöhnliches Getränke geben. Wer Geschmack an ihm findet, wird ihn vielleicht auch bei andern Fällen in Gebrauch ziehen.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hausmittel