Citronen (Zitronen)

Sie enthalten den angenehmsten sauren Saft, der dem Essig weit vorzuziehen ist, die Hitze dämpft, den Durst löscht, und der Galle und Fäulnis mächtig wiederstehet.

Wenn man von diesem Saft so viel als man es sauer zu haben wünscht in Wasser ausdrückt, und eine beliebige Menge Zucker zumischt, um den Trank angenehmer zu machen, so hat eine so genannte Limonade, welche in allen Fiebern, wo Hitze und Durst sich einfinden, und welches wohl zu merken, wobei die Brust nicht leidet, ein vortreflich kühlendes Getränke ist, welches der Kranke Tag und Tag trinken kann. Für Gesunde kann man auch die Schalen mit Zucker abreiben lassen, und durch diesen Zusatz von dem feinen Öl das in den Schalen ist, den Trank nicht nur kräftiger, sondern auch stärkender machen. Auf eine sehr leichte Art lässt sich der Durst eines Kranken stillen, wenn man ihm oft wiederholt ein Scheibchen Zitrone mit Zucker bestreut, in den Mund gibt. Dass man mit dem frischen Saft der Zitronen, Molken oder Schotten bereiten könne, indem man soviel als nötig ist, in kochende Milch tröpflet, ist bekannt; noch bekannter ist sein Gebrauch in der Küche.


Weniger bekannt ist es, dass der Zitronensaft täglich zu etlichen Löffel voll genommen, in Gelbsuchten gute Dienste leiste: wird auch ein solcher Versuch nicht in jeder Art Gelbsucht, deren Ursachen sehr verschieden sind, nützen, so wird er doch auch nicht schaden können.

Von dem Zitronensaft mit starkem Kaffee, als einem Mittel in Wechselfiebern sehe man Kaffee.

Endlich ist auch der Saft von einer Zitrone, mit 3 Löffel voll feinem Baumöl und etwas Zucker vermischt, ein oft erwünschtes Mittel bei Verhaltung des Urins, Steinbeschwerden u. s. w.

Die Samenkörner der Zitronen in Milch gekocht, ausgepresset, und nachher mit etwas Zucker versetzt, gibt man zu 12 bis 15 Stücken, etliche Tage hintereinander nüchtern den Kindern, welche Würmer, insbesondere Mastdarmwürmer haben.

Die Schalen werden mit Zucker abgerieben, und dieser Ölzucker lässt sich Kaffeelöffelchen weise als ein Magen- und Windpulver nehmen. Mit etwas Zusatz von Zitronensaft kann man aus ihm das Limonadepulver machen, welches man Kaffeelöffelchen weise unter Wasser mischt, und eineLimonade auf solche Art bereitet.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hausmittel