Ritter Wolf von Frankenstein

Ritter Wolf von Frankenstein

(Mel.: Carneval von Venedig.)


Es war ein starker Ritter,
Hieß Wolf von Frankenstein,
Der kehrte eines Tages
In einer Kneipe ein.
Er hatte argen Hunger,
Der macht' ihm große Noth,
Aß d'rum für'n Sechser Butter
Und ein Viergroschenbrod,

Mit seinem langen Sabel
Schnitt in das Brod er ein,
Die Stullen, die er schnitte,
Die waren gar nicht klein,
Der Durst auch macht ihn grimmig,
D'rum bringt man auf sein Schrei'n
Herbei von Petschens Sorte
'ne Flasche Apfelwein.

Das Mädel wollt' er küssen,
Die wunderschöne Maid,
Doch wollte sie Nichts wissen
Von seiner Zärtlichkeit,
Das fuhr ihm in die Glieder,
Dem rachegier'gen Molch,
Darum stieß er sie nieder
Mit seinem langen Dolch.

Das Blut läuft tonnenweise
Zu seiner Burg hinan,
Die ist darin vertrunken
Sogleich mit Maus und Mann,
Doch weil sich Wolf gebessert
Darob nun doch nicht hat,
So holte ihn der Teufel
Für seine Morithat.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Hamburger Leierkasten