Davon schweigt die Geschichte

Davon schweigt die Geschichte

(Melodie aus: Otto Bellmann.)

Das Weihnachtsfest mit seinem Glück
Legt alle Jahre man zurück,
Es freut sich da wohl Jedermann
Und Jeder schenkt, so viel er kann.

Parl Jeschke und Peschke begegnen sich aus der Straße.
Na, wat hast'n Deiner Frau zu Weihnachten jeschenkt? —
Ick habe ihr überrascht. — Womit
denn, mit'n neues Kleid? — Ne, ick habe ihr
überrascht. — Hast Du ihr etwa ein Dutzend
Krinolinen jeschenk? — Ne, ick habe ihr überrascht. —
Na, wat haste ihr denn jeschenkt? —
Jar Nischt — und da hätt'st Du mal die Ueberraschung sehen sollen.
Indessen, das Jesichte!
Davon schweigt die Geschichte.

Das Brod wird theurer immerdar,
Die Semmel kleiner alle Jahr,
Kurzum, zu uns'rem Herzeleid
Vermehrt sich stets die theure Zeit.

Parl. Zwei Kornwucherer unterhalten sich. Wie heißt?
sagt der Eine — Du hast doch wieder viel Elend
gebracht in die Welt; weiß Gott, das Getraide is
nich ßu beßahlen — der Roggen is jetzt theurer,
wie der Waizen. — Nu wird der arme Mann vor Dalles Weißbrod essen!

Indessen, das Gewichte —
Davon schweigt die Geschichte.

Es giebt auf Erden kein Couplet,
Worin das Hessenland, o weh,
Nicht weidlich würde ausgelacht,
Darum sei seiner hier gedacht.

Parl. Der Lehrer fragt seinen Schüler: Welches ist die
Hauptstadt von Hessen? Antwort: Cassel. — Wie
viel Einwohner hat es? — Zwanzigtausend, früher
vierzigtausend. — Richtig. — Woran liegt es?
An Hassenpflug!
Ob sich dies Dunkel lichte?
Davon schweigt die Geschichte,

Es geht ein schreckliches Gerücht,
Das laut aus jedem Munde spricht.
In Oest'reich soll geschehen es sein,
Doch kann ich noch nicht seh'n es ein.

Parl. Auf einmal erzählt man sich überall, neuerdings
hätten in ganz Oesterreich sämmtliche Knopfarbeiter
die Arbeit eingestellt. Armes Oesterreich!
da wundern sich nun die Leute, wenn Du
keine Knöppe hast. Ja, dies Gerücht! Ob es
wohl ein Blatt versucht, einmal zu desavouiren

Dies schreckliche Gerüchte —
Davon schweigt die Geschichte.