Abschnitt. 1
Der Militair-Etat Hamburgs verfällt in 2 Abtteilungen, nämlich in
1) Linien-Militair,
2) Bürger-Militair.
Vermöge der erst vor einigen Jahren geschlossenen Convention stellen die Hanse-Städte Hamburg, Lübeck und Bremen vereint eine Halbbrigade, das Groscherzogthum Oldenburg gleichfalls eine Halbbrigade, welche zusammengezogen, nach einem Reglement exercirt, unter Commando eines Oldenburgischen Generals eine Brigade bilden, als das vom Bundestage vorgeschriebene Contingent. Die freien Städte geben einen Theil der Infanterie und 2 Escadrons Cavallerie; Oldenburg hingegen stellt die übrige Infanterie und die gesammte Artillerie, wofür die 3 Städte noch eine starke Geldentschädigung zu zahlen haben.
Die Kosten Hamburgs belaufen sich für seinen Militair-Etat auf sehr bedeutende Summen. Es stellt 6 Compagnien Infanterie und 1 Escadron Cavallerie. ? Chef dieser gesammten Militair-Macht, so wie Stadt-Commandant ist der Obrist Carl von Stephani (früher in kaiserl. russischen Diensten). Sein Stab besteht aus
einem Platz-Adjutant,
einem Stabs-Capitain, der zugleich
Ober-Auditeur ist, und
einem Garnison-Arzt. ?
Bei diesen 6 Compagnieen sind ferner noch angestellt:
1 Major (Hr. W. A. Scholl),
6 Capitains,
7 Premier-Lieutenants (wovon Einer,
Herr Prem.-Lieut. Bartels, als Bri-
gade-Adljutant in Oldenburg
steht), und
12 Seconde-Lieutenants.
Die Cavallerie, ehemals Uhlanen, jetzt aber in Dragoner umgewandelt, welche 1 Eseadron bildet, die auf Kriegs-Etat 150 Pferde, sonst aber nur 100 Mann zählt, ist ein schön berittenes, gut uniformirtes und exercirtes Corps. Dabei angestellt sind
1 Major (Herr Heinsen),
1 Adjutant,
1 Stabs-Rittmeister,
1 Premier-Lieutenant,
3 Seconde-Lieutenants etc.
Obgleich nun Hamburg keine Artillerie hat, außer der unten zu beschreibenden Bürger-Artillerie, so finden wir doch im Etat ausgeführt, und bezahlen demzufolge
1 Capitain und Chef,
1 Stabs-Capitain,
1 Premier-Lieutenant.
Invalide Offiziere, welche Pension beziehen, giebt es
4 Capitains,
2 Seconde-Lieutenants.
Zu dieser Linien-Milltair-Macht gehört noch 1 Compagnie Jäger oder Schützen mit den benöthigten Offizieren.
Hamburg ist also von seinem activen Militair hinlänglich bewacht und geschützt, und es bliebe nun noch die unten näher zu erörternde Frage: wozu bedarf es eines Bürgermilitairs? wozu die ungeheuern Kosten, die dies dem Einzelnen, wie dem Staate verursacht?
Die Leitung der Gesammt-Bewaffnung Hamburgs steht unter einem Militair-Departement, welches aus l Bürgermeister, 3 Senatoren, dem Stadt-Commandanten, dem Ober-Auditeur, 2 Ober-Alten, 2 Cämmerei-Bürgern und 4 Militair-Commissarien zusammengesetzt ist. ?
1) Linien-Militair,
2) Bürger-Militair.
Vermöge der erst vor einigen Jahren geschlossenen Convention stellen die Hanse-Städte Hamburg, Lübeck und Bremen vereint eine Halbbrigade, das Groscherzogthum Oldenburg gleichfalls eine Halbbrigade, welche zusammengezogen, nach einem Reglement exercirt, unter Commando eines Oldenburgischen Generals eine Brigade bilden, als das vom Bundestage vorgeschriebene Contingent. Die freien Städte geben einen Theil der Infanterie und 2 Escadrons Cavallerie; Oldenburg hingegen stellt die übrige Infanterie und die gesammte Artillerie, wofür die 3 Städte noch eine starke Geldentschädigung zu zahlen haben.
Die Kosten Hamburgs belaufen sich für seinen Militair-Etat auf sehr bedeutende Summen. Es stellt 6 Compagnien Infanterie und 1 Escadron Cavallerie. ? Chef dieser gesammten Militair-Macht, so wie Stadt-Commandant ist der Obrist Carl von Stephani (früher in kaiserl. russischen Diensten). Sein Stab besteht aus
einem Platz-Adjutant,
einem Stabs-Capitain, der zugleich
Ober-Auditeur ist, und
einem Garnison-Arzt. ?
Bei diesen 6 Compagnieen sind ferner noch angestellt:
1 Major (Hr. W. A. Scholl),
6 Capitains,
7 Premier-Lieutenants (wovon Einer,
Herr Prem.-Lieut. Bartels, als Bri-
gade-Adljutant in Oldenburg
steht), und
12 Seconde-Lieutenants.
Die Cavallerie, ehemals Uhlanen, jetzt aber in Dragoner umgewandelt, welche 1 Eseadron bildet, die auf Kriegs-Etat 150 Pferde, sonst aber nur 100 Mann zählt, ist ein schön berittenes, gut uniformirtes und exercirtes Corps. Dabei angestellt sind
1 Major (Herr Heinsen),
1 Adjutant,
1 Stabs-Rittmeister,
1 Premier-Lieutenant,
3 Seconde-Lieutenants etc.
Obgleich nun Hamburg keine Artillerie hat, außer der unten zu beschreibenden Bürger-Artillerie, so finden wir doch im Etat ausgeführt, und bezahlen demzufolge
1 Capitain und Chef,
1 Stabs-Capitain,
1 Premier-Lieutenant.
Invalide Offiziere, welche Pension beziehen, giebt es
4 Capitains,
2 Seconde-Lieutenants.
Zu dieser Linien-Milltair-Macht gehört noch 1 Compagnie Jäger oder Schützen mit den benöthigten Offizieren.
Hamburg ist also von seinem activen Militair hinlänglich bewacht und geschützt, und es bliebe nun noch die unten näher zu erörternde Frage: wozu bedarf es eines Bürgermilitairs? wozu die ungeheuern Kosten, die dies dem Einzelnen, wie dem Staate verursacht?
Die Leitung der Gesammt-Bewaffnung Hamburgs steht unter einem Militair-Departement, welches aus l Bürgermeister, 3 Senatoren, dem Stadt-Commandanten, dem Ober-Auditeur, 2 Ober-Alten, 2 Cämmerei-Bürgern und 4 Militair-Commissarien zusammengesetzt ist. ?
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Hamburg, wie es ist.