Hamburg unter dem Drucke der Franzosen 1806 - 1814

Autor: Carl Mönckeberg (1807-1886), Erscheinungsjahr: 1864

Neuaufgelegt: 2006
ISBN: 978-3-938347-66-9
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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Hamburg, Franzosenzeit, Napoleon, Befreiungskriege, Carl Mönckeberg, Senator Geffcken, Buch, General Blücher, Marschal Mortier
              Vorwort des Autors

Im vorigen Winter wurde ich von lieben Freunden aufgefordert, im Hinblick auf die Erinnerungstage, die uns in diesem Jahre bevorstanden, die hamburgischen Begebenheiten während der französischen Zeit darzustellen. Ich bin der Aufforderung gerne gefolgt; der noch in unserm Andenken fortlebende Senator Geffcken sagt so wahr, wie schön, von jenen Tagen:

„Wirkt erst die stille Macht der Jahre,
Die Alles zu verlöschen droht,
Da wirds dem Herzen doppelt noth,
Daß es Erinnerung treu bewahre!“


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Leider konnte ich, durch die vielen Amtsgeschäfte der Winterzeit verhindert, zu der Märzfeier nur den Anfang zu Stande bringen und in einem kleinen Hefte herausgeben. Jetzt habe ich die Geschichte bis ans Ende durchgeführt, doch nur – um mein Versprechen zu lösen. Ich konnte nicht wissen, wie viele Arbeiten, Sorgen und Schmerzen, die das Herz in Anspruch nahmen, der Herr mir auflegen würde. In Rücksicht hierauf bitte ich kleinere Fehler und Unvollkommenheiten, besonders in der Sprache, mit Nachsicht zu beurtheilen.

Mein Wunsch war, dem jüngeren Geschlechte ein lebendiges Bild der interessanten Zeit zu geben, deren Gedächtniß sich in diesem Jahre erinnert. Durch die Freundlichkeit, mit der mir viele bis dahin verschlossene Quellen geöffnet wurden, floß mir ein reicher Stoff zur Durchführung zu; aber die immer neuen Aufschlüsse, die mir erst nach und nach zu Theil wurden, änderten oft meine Ansichten von einzelnen Thatsachen und Persönlichkeiten und machten eine wiederholte Umarbeitung ganzer Partien nothwendig. Die Darstellung konnte nur darunter leiden.

Mein Hauptstreben war, die Wahrheit, nach so vielen aus Parteirücksichten und zu Parteizwecken geschriebenen Brochüren, ans Licht zu stellen. Vielen wird es freilich so vorkommen, als ob ich diejenigen, gegen welche sich das deutsche Herz am meisten empört, in einem zu freundlichen Licht erscheinen lasse. Allein es war, nach meiner Ansicht, meine Aufgabe, einen Jeden von seinem Standpunkte aus zu beurtheilen, darum habe ich mich bemüht, auch denen gerecht zu werden, gegen die ich von Jugend auf mit Abscheu erfüllt war.

Es sind schwere Geschicke, die unsere Vaterstadt betroffen hatten, doch sie sind, wie schon zu jener Zeit von Tiefersehenden erkannt wurde, ebenso wenig durch die Schuld Einzelner über dieselbige gekommen, wie die Errettung aus den Drangsalen den Verdiensten einzelner Männer oder diesem oder jenem Volke zuzuschreiben ist. „Es ist der Herr, der solches alles gethan !“ Das ist die Gewißheit, in der die Geschichte jener Tage uns stärkt!

Den 14. September l863.
C. Mönckeberg.

Hamburger Baumwollbörse

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Blick auf Hamburg - Unterelbe

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Blick auf die Hamburger Binnenalster

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Bremer Handelshaus

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Hamburger Börse

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Hamburg Brandstwiete 1775

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Hamburger Hafenbilder

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Hamburg Hafen mit Uferpromenade

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Hamburg Jungfernstieg 1830-1855

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