Hamburg in seiner politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung
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- Einführung von Bürgermeister Dr. Diestel
- Staat und Stadt
- Politische und Verfassungsgeschichte von Archivrat Prof. Dr. H. Nirrnheim
- Entwicklung des Stadtbildes von Oberbaudirektor Prof. Dr. Fritz Schumacher
- Der Hafen von Baudirektor L. Wendemuth
- Die Arbeiterbewegung von Richard Perner, Mitglied der Bürgerschaft
- Die Wohlfahrtsarbeit von Rechtsanwalt Dr. Friedrich Zahn
- Das Gesundheitswesen von Prof. Dr. Pfeiffer, Präsident des Gesundheitsamts
- Handel, Industrie und Schifffahrt
- Das Wirtschaftsleben in der Vergangenheit von Dr. Ernst Baasch, Direktor der Kommerzbibliothek a. D.
- Der Handel von Alfred O'Swald, Vorsitzender des Verbandes des Hamburger Einfuhrhandels
- Die Industrie von Dr. Georg Stenzel, Syndikus der Gewerbekammer
- Die Schifffahrt von Geheimrat Dr. W. Cuno, Generaldirektor der Hamburg- Amerika Linie
- Das Bankwesen von A. Hübbe, Direktor der Dresdner Bank
- Geistiges Leben
- Die Volkskultur in Vergangenheit und Gegenwart von Prof. Dr. Otto Lauffer, Direktor des Museums für hamburgische Geschichte
- Die Wissenschaft von Prof. Dr. Georg Thilenius, Rektor der Universität, Direktor des Museums für Völkerkunde
- Das Fachschulwesen von Schulrat Prof. Dr. K. Thomae
- Die Tagespresse von Dr. Arthur Obst, Vorsitzender des Journalisten- und Schriftsteller-Vereins
- Bildende Kunst von Prof. Dr. Pauli, Direktor der Kunsthalle
- Literatur und Theater von Dr. Ernst Beutler, Bibliothekar an der Stadtbibliothek
- Musik von Musikdirektor Prof. Julius Spengel
- Sachregister
1. Blick auf die Binnen- und Außen-Alster.
2. Südwestlicher Stadtteil mit dem Blick auf die Unterelbe
3. Rathaus und Alsterarkaden.
4. Kontorhäuser in der Mönckebergstraße.
5. Nikolai-Flet mit Gemüseewern.
6. Flet in der Altstadt.
7. Johannisbollwerk am Niederhafen mit Hochbahn.
8. Elbhöhe mit Bismarck-Denkmal.
9. Südöstlicher Stadtteil mit dem Binnenhafen, der Speicherstadt und den älteren Seehäfen.
10. Elbe im Hafen.
11. Segelschiffhafen.
12. Werft von Blohm & Voß. Im Hintergrund Kohlenschiffhafen und Köhlbrandmündung.
13. St. Pauli-Landungsbrücken.
14. Freihafen-Lagerhäuser.
15. Innenansicht eines Kaischuppens.
16. Australiakai am Indiahafen mit Doppelkränen.
17. Kohlenkipper am Kirchenpauer-Kai.
18. Getreideheber im Kuhwärderhafen
19. Umschlag „im Strom".
20. Eisenbahn-Elbbrücke.
21. Börse.
22. Universitätsgebäude.
23. Museum für Völkerkunde.
24. Gelehrtenschule des Johanneums.
KARTEN
1. Umgebung von Hamburg (1 : 100.000).
2. Der Hafen von Hamburg (1 : 25.000)
mit Nebenkarte: Hafen von Cuxhaven (1 : 12.500).
EINFÜHRUNG VON BÜRGERMEISTER DR. DIESTEL
Dieses Buch will den von Alfred Lichtwark oftmals gegebenen Rat in die Tat umsetzen, dass Hamburg mehr von sich reden machen müsse. Die zweitgrößte Stadt des Deutschen Reiches verdient es, die Aufmerksamkeit und Beachtung der deutschen Volksgenossen in höherem Grade zu gewinnen als dies bisher der Fall war. Der Strom der in Deutschland Reisenden nimmt gemeiniglich andere Wege als über die nordwestliche Ecke des Reiches, und die Nähe und leichte Erreichbarkeit der Reichshauptstadt lässt unsere Vaterstadt nur selten zu ihrem Rechte kommen. Ganz anders im Ausland. Für die Beteiligung Englands am Weltkriege waren zwei Beweggründe bestimmend: die Vernichtung der deutschen Kriegsflotte und die Zerstörung des in das Ausland gerichteten Handels Deutschlands, insonderheit der Hansestädte. England hat nicht um Ausdehnung seines Machtbereiches auf deutsches Gebiet gekämpft, sondern um Aneignung der deutschen Kolonien und Eroberung des deutschen Handels in allen Ländern des Weltenrunds, soweit britische Macht und britischer Einfluss reichten. Wie sehr England dieses Vorhaben geglückt ist, ist außerhalb der eigentlichen Handelskreise nur Wenigen in Deutschland bekannt. Die Blüte Hamburgs ist geknickt, seine Handelsschiffe sind an die Feinde ausgeliefert, seine überseeischen Niederlassungen an Ausländer verkauft, seine Handelsbeziehungen vernichtet; der Strom, der befruchtend von hier aus auf die gesamte deutsche Industrie sich ergoss, ist versiegt. Der Hamburger Hafen sieht zwar wieder Schiffe ein- und auslaufen, aber sie gehören Fremden, die schwarz-weiß-rote Flagge ist von ihren Wimpeln verschwunden. Die Verluste an Wohlstand, die Einbußen an Arbeitskraft sind in keinem deutschen Lande größer als in Hamburg.
Und doch beginnt sich das Leben unter den Trümmern unserer einstigen Größe wieder zu regen; mit leidenschaftlicher Energie suchen die Kaufleute sich wieder zu betätigen, überall hin erstrecken sich ihre Versuche, sich von neuem Einlass zu verschaffen, die in 5 jähriger Kriegszeit zerrissenen Fäden wieder anzuknüpfen. Nicht Mutlosigkeit und Verzweiflung beherrschen die leitenden Kreise der Kaufmannschaft, sondern der Wille, alles zu wagen um das Verlorene wiederzugewinnen. Wird es gelingen? Dreimal im letztvergangenen Jahrhundert ist Hamburg durch schwere Schicksalsschläge in seinen Grundfesten erschüttert worden, durch die Franzosenherrschaft 1811 — 1814, durch den großen Brand 1842 und durch die Choleraheimsuchung im Jahre 1892, am schwersten und nachhaltigsten durch die Franzosenherrschaft. Die damalige Lage mit ihrer Zerstörung allen Wohlstandes, der Vernichtung des Handels und der Schifffahrt gleicht der heutigen Lage, und doch ist es damals der Spann- und Tatkraft seiner Bürger gelungen, auch dieser fürchterlichen Heimsuchung schließlich Herr zu werden. Was damals und was bei den späteren Schicksalsschlägen dem einmütigen Zusammenwirken aller Kreise der Bevölkerung in dem Gefühl der Pflicht, für die Vaterstadt in ihrer Not opferbereit einzutreten, gelungen ist, das wird auch jetzt erwartet werden können, wenn die unglückliche Verhetzung der verschiedenen Klassen der Einsicht gewichen ist, dass nur durch Zusammenarbeit Aller der Wiederaufbau gelingen kann.
In dieser Zeit schwerster Prüfung erscheint dieses Buch. Von Hamburgern geschrieben, von der Liebe zur Vaterstadt eingegeben, soll es ein Bild geben von dem, was in Hamburg geleistet und geschaffen wurde, bevor der Zusammenbruch erfolgte. Es soll den in der Ferne weilenden Söhnen der Vaterstadt deren Bild in seiner stolzen Blüte in Erinnerung bringen, wie auch ihnen den Entschluss stählen, alles daran zu setzen, damit Hamburg wieder werde, was es gewesen ist, es soll in Deutschland die Erkenntnis wecken, dass Hamburg in dem Kranze deutscher Städte eines der wichtigsten und wertvollsten Glieder darstellt und dass Hamburg, indem es seine vielbewunderten Hafenanlagen, die Warenlager schuf, in denen die Erzeugnisse aller Erdteile ruhen, indem es die große Wasserstraße der Elbe bis ins Meer für die größten Schiffe fahrbar machte, und zwar alles aus eigenen Mitteln, ohne jemals auf eine Hilfe des Reiches Anspruch zu machen, deutsche Arbeit verrichtete, deutschen Wohlstand mehrte und Deutschlands Ansehen mit den Waffen des Friedens förderte.
Als vor 32 Jahren der Zollanschluss Hamburgs die Einbeziehung der Stadt in das deutsche Zollgebiet brachte, da wurden von Künstlerhand auf einer der Brücken, die den neuen Zollkanal überspannen, zwei Statuen errichtet, eine Germania und eine Hammonia, die mit offenen Armen einander entgegenzuschreiten scheinen. Das Sinnbild gilt auch heute. Unauflöslich mit Deutschland verbunden, soll und wird Hamburg auch jetzt und in aller Zukunft deutsche Art und deutschen Fleiß, deutschen Wagemut und deutsche Tatkraft im Interesse des gesamten großen Vaterlandes bewähren.
Hamburg, Alsterpavillon, Flower, Charles Edwin (1871-1951)
Hamburg, Am Pferdemarkt
Hamburg, Archives 1890
Hamburg, Außenalster, Kamptz, Fritz von (1866-1938)
Hamburg, Fleet bei der Reimersbrücke
Hamburg, Hafen, Kamptz, Fritz von (1866-1938)
Hamburg, Hauptbahnhof, Flower Charles Edwin (1871-1951)
Hamburg, Jungfernstieg, Flower, Charles (1871-1951)
Hamburg, Jungfernstieg, Kamptz, Fritz von (1866-1938)
Hamburg, Lombardsbrücke mit Binnenalster, Flower, Charles (1871-1951)
Hamburg, Rathaus
Hamburg, Rathaushof, Flower, Charles Edwin (1871-1951)
Hamburg Brandstwiete 1775
Hamburg Hafen mit Uferpromenade
Hamburg Hafenpartie
Hamburg Gotisches Backsteinhaus Neß Nr. 06
Hamburg von der Elbseite gesehen
Hamburg von der Lombardsbrücke gesehen
Hamburg Zollenbruecke 1888
Hamburg 20 Eisenbahn-Elbbrücke
Hamburg 19 Umschlag im Strom