Das Seetreffen bei Helgoland

Das blutige Seetreffen bei Helgoland wenige Tage vor dem Eintritt der Waffenruhe hat bei uns jede Brust höher schlagen gemacht. Man glaubt darin — und wir wollen annehmen, mit gutem Grunde — den festen Willen Deutschlands zu erblicken, sich auch zur See fernerhin nicht mehr straflos höhnen zu lassen. Der angebliche Sieg der Dänen ist keiner, wie das längst, trotz gegenteiliger Behauptungen der perfiden englischen Presse, dargetan wurde. Ohne das auf der Fregatte „Schwarzenberg“ entstandene Feuer, das der Bemannung so große Verluste zuzog, würde es den dänischen Schiffen aller Wahrscheinlichkeit nach sehr übel ergangen sein. Der Tapferkeit der kämpfenden Mannschaft lässt bei uns jedermann volle Gerechtigkeit widerfahren, und da man vorerst etwas Besseres nicht tun kann, so sucht man die Leiden der Verwundeten und den Kummer derer, welche ihre Ernährer verloren haben, einstweilen durch reiche Geldspenden einigermaßen zu lindern. Der Staat warf sofort zur Unterstützung derselben 10.000Mark Banco aus, ein Comité hiesiger Reeder trat zu gleichem Zwecke unmittelbar nachher zusammen, und schon Ende voriger Woche war eine höchst stattliche Summe für diese bedürftigen Unglücklichen gezeichnet.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Hamburg, Juni. 1864