Haartrachten der Zulu-Kaffern
Aus: Das Buch für Alle. Illustrierte Familienschrift. Zeitbilder. Heft 26. 1879
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Zulu-Kaffer, Haare, Frisuren, Haar-Mode,
Viele der afrikanischen Negervölker verwenden, wenn sie im Übrigen auch fast unbekleidet gehen, ganz ungemeine Sorgfalt auf ihren Kopfputz und tragen Frisuren, deren Herstellung oft mehrere Jahre erfordert. Diese merkwürdige Sitte herrscht auch bei den Zulus.
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Während die Männer dieses kriegerischen Volkes gewöhnlich nur einen Haarring, der mit Hilfe von Akaziengummi und aufgestreutem Kohlenstaube steif und fest gemacht ist, rings um den sonst kurz geschorenen Kopf tragen, findet man jedoch — als Produkte der Eitelkeit, welche selbst unter diesen barbarischen Stämmen sich geltend macht — nicht selten auch allerlei phantastische Haartrachten, deren Herstellung nicht geringe Mühe kostet. Unser Bild auf Seite 609 zeigt uns nach in Natal aufgenommenen Photographien einige dieser dunkelfarbigen Stutzer, nämlich vier Häuptlinge, welche das Haar nach der am meisten „fashionablen“ Mode ihres Volkes tragen. Um eine solche groteske Frisur herzustellen, wird das Haar mit Akaziengummi steif gemacht und so allmählich in eine Form gebracht, welche dem Geschmack und der Laune des Trägers entspricht; so kommt eine Menge wunderlicher Formen zum Vorschein, von denen unsere Abbildung einige Proben liefert. Außerdem tragen die schon in früher Jugend durchbohrten Ohren Elfenbeinstücke und andere Zierathen; auch versehen hohle Rohrstücke im Haar sowohl wie in den Ohren die Dienste von Schnupftabaksdosen.