HELDBURG. Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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HELDBURG. Sachsen-Meiningen Kr. Hildburghausen.

Stadt-K. Chor 1502, 2 Joche und 5/8 Schluß; die Sterngwbb. wohl noch mittelalterlich; Lhs. 3sch.; seit Rest. 1819 Halle; Fischblasenfenster; reich überstabtes Portal 1536; Turm nördl. am Chor. — Kanzel 1536 in Frührenss., die Reliefs Übertragungen Cranachscher Gemälde; von derselben Hand der Taufstein.

Gottesacker-K. E. 15. Jh. — Mehrere ikon. Grabsteine, gut der an der WFront von 1541.

Amtsgericht. Fachwerkbau 17. Jh. — Sonstige Fachwerkhäuser; hervorragend Obertorstr. 1 von 1605 mit schöner steinerner Wappentafel.

Bmkw. Reste der Stadtbefestigung.

Veste. Die Gebäude gruppieren sich um ein verschobenes Viereck. Der künstlerisch bedeutendste Teil der »Neue Bau« (später und jetzt »französischer Bau«) 1560-64 von Nic. Gromann; gestrecktes Rck. von geringer Tiefe; nach dem Hof 3, auf der Talseite 5 Geschosse. Wenn Erinnerungen an das Heidelberger Schloß vorliegen, wie behauptet wird, so können sie höchstens in der Gestaltung der Fenster gesucht werden: 2teilig mit Giebelverdachung, die Gewände durch Zahnschnitt gegliedert; Gurtgesimse fehlen. Die Glanzstücke sind die 2 Erker; sie springen von der Erde auf als rck. Risalite vor und sind mit antikisierend flachem Giebel geschlossen; an den Ecken kannelierte jon. und dor. Pilaster; reiche Flächenfüllung mit Trophäen, Rollwerk und figürlichen Reliefs. Zugang durch vorspringende runde Treppentürme. Vorgemach mit Kamin in reicher Meißelarbeit; ein anderer im Fürstengemach.

Schloß-K. 1663-65 jetzt in Verfall.