Die Apotheke

Es ist ein großer Trost für die kranke Menschheit, dachte Gotthold, als er bei einer Apotheke vorbeiging, und die vielen Gefäße mit Arzeneien flüchtig erblickte — es ist eine große Wohltat, dass der liebe Gott den Menschen so viele Heilsmittel und so geschickte Menschen, die davon Kenntnis haben, verschaffet. Doch was sind auch alle Heilsmittel gegen den lieben Gott, von dem sie alle herkommen? er ist über alle Heilsmittel unser Heil selber durch seinen Sohn, der ja kam als unser Arzt: sein Blut sollte uns alle Wunden reinwaschen, und alle Mackel tilgen. Die Mittel aus der Apotheke sind nicht für alle Leute; die Armen können sich wenig daraus holen; aber bei dir, du unser Heil, Jesus Christus, kann sich Arm, wie Reich aus deiner Fülle Labsal schaffen. — Alle Arzeneien, so kostbar sie nur die Apotheke liefern möchte — zuletzt helfen sie doch nicht wider den Tod; aber deine Gnade, o Jesu, rettet davon auf ewig, denn du hast es gesagt: ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe, und wer da lebt, und an mich glaubt, der wird ewig nimmer sterben!