Potz Velten
Potz Velten
Bei uns bekannt, als: Potz Tausend! Sapperlot!
„Potz“ ist ein Ausdruck der Verwunderung. „Potz Velten“ ist gut schweizerisch und dabei der heilige Valentin gemeint.
Der half einst in der Schweiz einem Kumpan aus der Klemme. Ein Bürger von Zürich, Müller hieß er, neckte und stichelte immer den Grafen Rudolph von Habsburg, und dieser hatte es längst scharf auf ihn. Eines Tages reitet der Graf übers Feld. Wen sieht er da von Weitem? den guten Züricher. Ihn sehen und auf ihn lossprengen war Eins. Müller dachte: 's geht schlimm. Aber er tat, was noch zu thun war. Er ließ das Beinkleid herab, nahm eine Stellung ein, die sich nicht beschreiben läßt, und rief dem Grafen zu: „Da bin ich, Herr; aber wenn Ihr ein echter Ritter und Reitersmann seid, so wartet ein wenig, bis ich mein Beinkleid wieder oben habe.“ „Gut,“ sprach Rudolph, „ich will warten!“ — „Ei, meinte der Müller, so mag nur San Velten die Hosen hinauftun, ich nicht.“
Der Graf von Habsburg lachte und ritt von bannen.
Noch heute lebt der Spruch: „So zieh' San Velten die Hosen auf.“
Bei uns bekannt, als: Potz Tausend! Sapperlot!
„Potz“ ist ein Ausdruck der Verwunderung. „Potz Velten“ ist gut schweizerisch und dabei der heilige Valentin gemeint.
Der half einst in der Schweiz einem Kumpan aus der Klemme. Ein Bürger von Zürich, Müller hieß er, neckte und stichelte immer den Grafen Rudolph von Habsburg, und dieser hatte es längst scharf auf ihn. Eines Tages reitet der Graf übers Feld. Wen sieht er da von Weitem? den guten Züricher. Ihn sehen und auf ihn lossprengen war Eins. Müller dachte: 's geht schlimm. Aber er tat, was noch zu thun war. Er ließ das Beinkleid herab, nahm eine Stellung ein, die sich nicht beschreiben läßt, und rief dem Grafen zu: „Da bin ich, Herr; aber wenn Ihr ein echter Ritter und Reitersmann seid, so wartet ein wenig, bis ich mein Beinkleid wieder oben habe.“ „Gut,“ sprach Rudolph, „ich will warten!“ — „Ei, meinte der Müller, so mag nur San Velten die Hosen hinauftun, ich nicht.“
Der Graf von Habsburg lachte und ritt von bannen.
Noch heute lebt der Spruch: „So zieh' San Velten die Hosen auf.“
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Glimpf und Schimpf in Spruch und Wort Teil 1