Er weiß wo Barthel den Most holt

Er weiß, wo Barthel den Most holt

Eine Anspielung auf die zur Beurteilung der Weinernte passende Zeit, nämlich den Bartholomäitag am 24. August, an welchem beiläufig zu ermessen ist, ob auf Mostfülle zu rechnen sei oder nicht. Angewendet auf das Leben und Treiben der Menschen im Allgemeinen, bezeichnet man damit die Fähigkeit Einzelner, aus gegebenen Formen und Situationen das Resultat und Ende vorauszusehen. Diese Redensart ist gleichbedeutend mit:


"Er weiß, woher das Wasser zur Mühle fließt,“

„Er weiß, wo der Teufel sein Nest hat,“



oder wie in Schwaben:

„Sie weiß, wo die Katze den Teig langt.“

Diese Redensart tritt noch in anderer Figur, nämlich als Drohung, sehr häufig auf. Man sagt: „Ich will Dir zeigen, wo der Barthel den Most holt!“ Dessen ungeachtet dürfte sie von der oben angegebenen Bedeutung nicht abfallen und so viel besagen als: „Ich will dich schon dorthin führen, wo man dich über das, was du nicht einsehen willst, belehren wird.“




Dieses Kapitel ist Teil des Buches Glimpf und Schimpf in Spruch und Wort Teil 1