Er geht in alle Welt nach Brandis

Er geht in alle Welt, nach Brandis,

sagt der Volkswitz, vornehmlich jener der Leipziger, wenn er damit andeuten will, dass irgendwo die Welt mit Brettern verschlagen ist. Wir wollen versuchen, diese Redensart zu erklären. Brandis ist ein Städtchen in Sachsen, das nicht den Vorteil einer hindurchführenden Landstraße hat, daher nicht als Ausgangspunkt größerer Expeditionen oder Reisen angesehen werden kann. Wenn man aber gleichwohl von Einem sagt: „Er geht in alle Welt, nach Brandis,“ so geschieht dieß nur spottweise, gleichsam: Ist man nur in Brandis, so geht es nicht mehr weiter, man ist schon am Ende aller Welt —



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Glimpf und Schimpf in Spruch und Wort Teil 1