Über die milchige Trübung des Trinkwassers,

wie sie häufig in Städten mit Wasserleitung beobachtet wird, äußert sich das Oppelrer „Städtische Untersuchungsamt“ wie folgt: Die wiederholte uns zu Ohren gekommene Behauptung, dass das Wasser der städtischen Wasserleitung nach Zeiten der Absperrung eine von Kalk herrührende, milchige Trübung aufweise, veranlasst uns, das Publikum dahin aufzuklären, dass diese Trübung durch nichts weiter bedingt wird, als durch in dem Wasser sehr fein verteilte winzige Luftbläschen.

Lässt man ein mit solchem milchig getrübten Wasser gefülltes Glas ruhig stehen, so wird man nach einigen Sekunden beobachten können, dass die Trübung von unten nach oben zu verschwindet, indem die Luftbläschen allmählich an die Oberfläche des Wassers steigen. Das Wasser ist dann vollkommen klar, und ohne jedes Bedenken ebenso zu verwenden, wie das von vornherein klare Wasser. Ähnliche Erscheinungen beobachtet man in allen Wasserleitungen, in denen ein einigermaßen achtet man in allen Wasserleitungen, in denen ein einigermaßen starker Druck herrscht. Das Fortschütten solch eines scheinbar trüben Wassers ist daher als eine ganz unnötige Wasservergeudung zu bezeichnen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Gesundheit 26. Jahrgang 1901