Ventilation der modernen Kriegsschiffe

In einer eingehenden Besprechung der Ventilationsverhältnisse der Kriegsschiffe, in welcher insbesondere die französischen Schiffe berücksichtigt werden, gelangte Verfasser zu dem Schlüsse, dass große Fortschritte gemacht sind in den neueren Konstruktionen, dass aber noch unerfüllte Forderungen bestehen in Bezug auf die Wegschaffung der heißen Luft und der hohen Temperaturen in den meisten Kompartiments unter dem Panzerdeck; er fordert schließlich Folgendes:

1. Die Ventilation jeder derartigen Abteilung unter dem Panzerdeck muss völlig unabhängig sein von derjenigen der Nachbar-Abteilungen.


2. Die Röhren für den Zutritt der frischen Luft müssen an der unteren Partie der Abteilung münden, die für die Abführung der warmen und verdorbenen Luft dagegen oben.

3. Die Entnahme der frischen Luft muss immer vom Oberdeck ausgehen und so hoch als möglich geschehen; die Röhren für die Abführung der schlechten Luft müssen ebenfalls auf Oberdeck münden und niemals unter dem Verdeck.

4. Die Ventilatoren für das Ansaugen und Ausstoßen der Luft sind zu vermehren, die elektrischen Ventilatoren zu bevorzugen, nach Bedarf ist ihr Fassungsvermögen zu erhöhen.

5. Die hohen Wärmegrade der Abteilungen sind überall nach Kräften zu vermeiden und zwar einerseits durch den Versuch der Einstellung von Kälteerzeugungsapparaten mit komprimierter Luft, andererseits durch Ersatz der Dampfmotoren durch elektrische Motoren.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Gesundheit 26. Jahrgang 1901