Neues Verfahren, geschlachtete Tiere aufzubewahren

Nach der „Zeitschrift für Fleisch- und Milch -Hygiene“ besteht das von Professor Dr. Emmerich in München erfundene Verfahren darin, die betreffenden Schlachttiere nur mit keimfrei gemachten, also etwa durch eine Flamme gezogenen Werkzeugen auszuweiden oder zu zerlegen, die natürlichen Hüllen des Fleisches, d. h. Fell, Fett- oder Bindegewebe oder dergleichen, nicht zu entfernen, die Oberfläche der nicht vom Fett bedeckten Fleischteile mit Eisessig zu bestäuben und die aufzubewahrenden Stücke schließlich (behufs Trockenhaltung) in Sägespäne zu verpacken, die, mit Kochsalz getränkt, auf 180 Grad Celsius erhitzt und getrocknet worden sind. — Auf Anordnung des Königl. bayrischen Kriegsministeriums wird das nach Professor Emmerich konservierte Fleisch bei dem I. bayrischen Armeekorps während der diesjährigen Truppenübungen zur Verwendung gelangen, nachdem die seit einem Jahre im Garnisonverhältnis angestellten Versuche ein günstiges Ergebnis geliefert haben. An dem Fleisch war keine Geschmacksveränderung nachzuweisen, trotzdem es bis zu sieben Wochen lang aufbewahrt worden war.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Gesundheit 26. Jahrgang 1901