Hamburg und die Beibehaltung seiner Flusswasserversorgung

Die Stadt Hamburg, welche ihren Wasserbedarf durch filtriertes Elbwasser deckt und erst vor kurzem ihre Filtrationswerke unter Oberleitung ihres Oberingenieurs Andreas Meyer unter großem Kostenaufwand einem weiteren Ausbau unterzogen hat, denkt nicht daran, wie viele meinen, diese seine Flusswasserversorgung aufzugeben und zur Grundwasserversorgung überzugehen, wie aus einer Mitteilung des Herrn Andreas Meyer an das Stadtamt Riga nach der Düna-Zeitung hervorgeht. In Sachen der Wasserversorgung der Stadt Riga war Andreas Meyer seiner Zeit nach Riga berufen und mit Abgabe eines Gutachtens über eine eventuelle Filtration des Dünawassers betraut worden. Bei Gelegenheit der Verhandlungen der Rigaer Stadtverwaltung über die Grundwasserversorgung war die Stadt Hamburg u. a. unter denjenigen Städten Deutschlands aufgeführt worden, welche angeblich beabsichtigen, von einer Flusswasser- zu einer Grundwasserversorgung überzugehen. Deshalb sah sich der Herr Oberingenieur Meyer veranlasst, dieser Meinung als einer irrigen entgegenzutreten. Veranlasst, schreibt er, sei diese irrige Ansicht offenbar durch die Hamburger Grundwasserbohrungen. Hamburg habe einen Tageskonsum von ca. 160.000 Kubikmetern und befestige seine Flusswassergewinnung gerade jetzt wieder durch neue Sicherheitsanlagen; ebenso mache es Altona. Die Hamburger Bohrungen könnten, wenn sie Erfolg haben, Was bis jetzt nicht der Fall ist, nur praktisch verwertet werden, wenn es sich darum handeln sollte, neben dem Flusswasser, wegen der neu entstehenden Stadtteile, einmal ein neues Werk anzulegen. Dieses aber sei vorläufig ganz ausgeschlossen, da der Konsum infolge vermehrten Gebrauchs der Wassermesser sich einschränkt. — D.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Gesundheit 26. Jahrgang 1901