Die Straßenreinigung von Altona

Die Straßenreinigung untersteht in Altona der Oberleitung des Branddirektors. 1899/ 1900 waren bei der Straßenreinigung beschäftigt: 1 Inspektor, 2 Aufseher, 6 Vorarbeiter, 70 Arbeiter. Zur Einstellung gelangen nur junge kräftige und unbescholtene Leute. Für den Betrieb standen 1899/1900 an Fahrzeugen zur Verfügung: 6 Kehrmaschinen, 20 Sprengwagen, 2 Handsprengwagen, 12 Schneepflüge, 34 Schneekarren, 33 Kehrichtkarren. Die erhebliche Vermehrung der Fahrzeuge ist eine Folge der in den letzten Jahren dem Betriebe unterstellten, sehr zahlreichen Straßen und Plätze, sowie der. Ausdehnung des Betriebes auf viele in den Vororten belegene Straßen. Das zu reinigende Gebiet umfasst gegenwärtig eine Fläche von ca. 836.154 qm. Behufs Ausführung der Reinigung der Straßen war das Personal in eine Tag- und zwei Nachtkolonnen eingeteilt: Tagkolonne: 2 Vorarbeiter und 34 Arbeiter, Nachtkolonne I: 2 Vorarbeiter und 18 Arbeiter, Nachtkolonne II: 2 Vorarbeiter und 18 Arbeiter. Die beiden Aufseher wechselten monatlich mit Tag- und Nachtdienst Die Hauptreinigung erfolgte des Nachts mittelst Kehrmaschinen; bei Tage wurden die Straßen nur von dem gröbsten Schmutz gesäubert. Bezüglich der Reinigung des Asphaltpflasters ist noch zu bemerken, dass das Pflaster unter Verwendung von Schläuchen und Stahlrohren wöchentlich einmal gründlich abgespritzt wird, während die Reinigung mittels Sprengwagen und Gummischrubbern nur nach Bedarf erfolgt. Gegenwärtig werden Versuche mit einer Gummiwalze gemacht, die an Stelle der Piassavawalze auf die Kehrmaschine geschoben wird. Das Aufweichen des Schmutzes erfolgt, wie bei den Abschrubbern, durch einen Sprengwagen, welcher der mit Gummiwalze versehenen Kehrmaschine vorauffährt. Ein abschließendes Urteil über die Zweckmäßigkeit von Gummiwalzen lässt sich zur Zeit noch nicht abgeben. Den Arbeitern ist es auf das Strengste untersagt, Schmutz in die Sielkästen zu fegen. Die Reinigung neugepflasterter Straßen erfolgt erst auf ausdrückliche Anweisung seitens des Stadtbauamts, nachdem die Granddecke von den Straßen entfernt und eine Abnahme der betr. Straße durch das Stadtbauamt erfolgt ist. Für die Besprengung war die Stadt in elf Sprengbezirke eingeteilt; innerhalb der Stadt fuhren in der Regel zwei Wagen in einem Bezirk. Die Besprengung der gepflasterten Straßen erfolgte täglich zweimal, die asphaltierten Straßen dagegen wurden gar nicht besprengt. Ein Besprengen der Asphalt-Straßen ist, wenn sie sauber gehalten werden, nicht erforderlich, weil dann Staub auf ihnen nicht lagert; zudem können Fuhrwerke, Reiter und Radfahrer trockenes Asphaltpflaster viel sicherer passieren. — Die Einnahmen betrugen im Etatsjahre 1899/1900 nur 1.100 M, während die Ausgaben sich, auf 227.295 M. beliefen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Gesundheit 26. Jahrgang 1901