Die Abfuhr von Eis und Schnee in der Stadt Altona

Um den Schnee in der Stadt gleichmäßig beseitigen zu können, ist, wie aus dem Jahresbericht der Straßenreinigung hervorgeht, die Stadt Altona für die Schneeabfuhr in 26 Bezirke eingeteilt. Die Mannschaften der Straßenreinigung werden als Bezirksführer, Kontrolleure und zur Beaufsichtigung der Hilfsarbeiter — 10 bis 15 für jeden Bezirk — verwendet. Die Arbeitszeit währt von 7 Uhr Morgens bis 5 Uhr Abends. Die Hilfsarbeiter erhalten pro Stunde 30 Pf. ; für die Abfuhr von Schnee mittels Schneekarren 10 Pf. per Karre. Eine größere Anzahl Altonaer Fuhrwerksbesitzer ist vertraglich verpflichtet, sich vor Eintritt des Winters bei Schneefällen nach erfolgter Aufforderung sofort eine bestimmte Anzahl von Wagen zu stellen; die Wagen wurden, ebenfalls schon vorher, auf die einzelnen Bezirke, und zwar 8-10 für jeden Bezirk, verteilt Die Wagen müssen zwei cbm fassen; jede Fuhre wird mit 1 M. bezahlt. Der Schnee wurde teils in die Elbe, teils auf städtische Weiden und Plätze abgefahren; in den letzten Jahren auch in die Siele geworfen; für diesen Zweck sind zwei Schneeeinwurfsschächte besonders angelegt worden. Das Abfahren des Schnees in die Siele hat sich gut bewährt; naturgemäß geht das Abladen des Schnees etwas langsamer von statten, was aber wieder durch den kürzeren Weg ausgeglichen wird. Die Abfuhr wird peinlich kontrolliert Die Wagenführer erhalten nummerierte Karten. Die Reinigung der Trottoire von Schnee und Eis, sowie das Bestreuen derselben mit Sand etc. geschieht durch die Anwohner; seitens der Straßenreinigung werden nur die an den öffentlichen Anlagen, Alleen etc. belegenen Trottoire von Schnee und Eis gereinigt bzw. besandet. Der hierfür erforderliche Sand wird von einem Übernehmer geliefert, der verpflichtet ist, den Sand in die über die Stadt verteilten 68 Sandkisten zu fahren. Die Sandkisten verhindern ein Auseinanderwerfen des Sandes durch Kinder, ein Stehlen des Sandes und schließlich auch das Gefrieren desselben. Vorzüglich bewährt haben sich die eisernen Schneepflüge; sie fahren wie die Kehrmaschinen und werfen den Schnee nach den Rinnsteinen, woselbst er leicht zusammengeschoben und aufgeladen werden kann. Mittelst der Schneepflüge können die Haupt-Straßen, namentlich die Geleise der Straßenbahnen, sofort passierbar gemacht werden, die Verwaltung ist nach Einführung der Schneepflüge nicht mehr abhängig von Hilfsarbeitern, die häufig nicht sofort in genügender Anzahl zu haben sind.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Gesundheit 26. Jahrgang 1901