Abschnitt. 4

Von ungedruckten Quellen stand leider wenig zu meiner Benutzung; Archive und bedeutendere Schätze öffnen sich ungekannten Namen weniger. — Die Königl. Bibliothek zu Hannover stellte mir folgende Manuscripte zur Verfügung:
1) über copiarus Episcopatus Paderbornensis; eine noch neuere Abschrift eines dergleichen ältern zu Paderborn. Die meisten Diplome daraus sind schon bei Schaten, allein nicht immer sehr sorgfaltig, abgedruckt; jedoch sind auch noch manche ungedruckte, die namentlich für einen folgenden Zeitraum von ausgezeichneter Wichtigkeit wären, noch gar nicht veröffentlicht. — Papier-Handschrift in fol.
2) Diplomatarium Marien-seu Bakenrodense, Copial-Bueh aus dem 14., einige Blätter anscheinend aus dem 15. Jahrhundert. — Nur zwei Diplome sind direkt aus der Zeit bis 1180. — Höchst wichtige, was bäuerliche Verhältnisse angeht, aber gehören einem spätern Zeitraum an; jedoch sind sie schon bei der jetzigen Darstellung keineswegs übersehen. — Pergam. Handschrift in 4°.
3) Ein Hildesheimisches Copial-Buch, Papier-Msc. in fol., kann weniger genannt werden, indem es eine direkte Ausbeute erst für die Zeit seit dem 15. Jahrhundert giebt. — Die letzten Stücke darin sind erst im 17. Jahrhundert geschrieben. — Auch für einen spätem Zeitraum nicht ganz unwichtig.
4) Ein Hoffmannsches Msc. Papier, fol. meist Hildesiensia enthaltend. — Von demselben Verfasser (†1680 einst Archivar, Verfasser des Ehrenkleinods u. s. w.) sollen noch mehrere Bände Mssc. im Archive zu Hannover seyn, jedoch kann ich darüber keine nähere Nachricht mittheilen. — Über diesenselben Band, welcher von mir benutzt ist, sprach sich schon einmal Spangenberg im vaterländischem Archiv aus; und theilte auch zugleich einige Urkunden mit; die man aber seit dem wenig berücksichtigt hat, — wie ich meine mit grossem Unrecht; denn will man die Quelle nicht gelten lassen, so ist es eine Jedem bekannte Sache, dass wohl 1.000 Urkunden im Umlauf seyn mögen, die einen solchen Pathen, wie der Archivar Hoffmann war, nicht nachzuweisen vermögen. — Es ist schon seit langer Zeit sogar (zum letztenmale soviel ich weiss, in den Hannoverschen Landesblättern pro 1836 p. 78. Anmk. daselbst) die Beschuldigung über manche Historiker, welche niedersächsische Geschichte bearbeitet haben, sogar über Leibnitz, auch Ekard u. A. ausgesprochen: dass sie ohne ihren Autor zu nennen, viel mit dem Hoffmannschen Kalbe gepflügt hätten. — Ich weiss hievon nur, dass Manches was Jene haben, und was ohne Weiteres citirt wird, bedeutend übereinstimmt mit dem, was ich in diesem einen Bande gefunden habe; ob ihnen nun aber noch andere Quellen zu Gebote standen, aus denen vielleicht auch Hoffmann nur wieder schöpfte, weiss ich nicht, jedoch müsste Manches dann seitdem verloren seyn. — Wenn es wirklich gegründet ist, dass noch mehreres von Hoffmann im Archiv zu Hannover befindlich sey, so hätte die gelehrte Welt an dessen Veröffentlichung schon in dieser Beziehung, kein geringes Interesse.

5) Unter dem Namen: Gebhardrsche Manuscripte sind 14 Folianten Copien, Excerpte u. s. w. vorhanden, welche der fleissige Professor zu Lüneburg machte, und die in sofern wichtig sind, weil manche Originale, aus denen er Abschrift genommen, nicht mehr existiren. — Schon Wedekind erwähnte einmal dieser Sammlung lobend. — Der eine Band enthält unter andern eine vollständige Handschrift (— anscheinend aus dem 15. Jahrhundert, —) des Lüneburgschen Stadtrechts sammt den Eddages-Artikeln.— Ich mache hierauf, wenn einmal eine Vergleichung mit Dreyer, welcher jene Statuten schon einmal in den Nebenstunden drucken liess, Statt finden sollte, aufmerksam, indem man Vieles in diesem Msc. kaum wieder erkennt; da jedoch dieser Gegenstand für die hier beschriebene Zeit noch nicht in Frage kommt, so unterlasse ich auch, mehr namentlich über den Punkt zu sagen: ob nicht Dreyers Quellen nichts desto weniger die bessern gewesen seyn können. — Was sonst in den Gebhardi’schen Manuscripten als unsern Zweck fördernd vorkommt, habe ich mit Mühe und Fleiss geordnet und zusammengestellt. — Weniges Andere, was in meinem eigenen Besitze ist, ist zu unbedeutend, um hier davon zu reden.