063. Geschichte einer besessenen Jüdin

Zusatz, Geschichte einer besessenen Jüdin.



„In den Zeiten von Loriah war eine Witwe, in die ein Ruach (Geist) eingegangen und hat ihr außerordentliche Drangsale angetan. Die Menschen gingen zu ihr hin und sprachen mit ihr und erhielten Antwort, auf was sie fragten. Die Verwandten der Frau gingen zu Loriah, und flehten ihn an, daß er den Ruach aus der Frau treiben möchte. Loriah sandte seinen Schüler R. Chaim Vital und gab ihm gewisse heilige Namen mit und sagte ihm, welche Intention er dabei zu beobachten habe. Auch befahl er ihm, daß er über den Ruach Ridui und Cherem (den kleinen und großen Banu) aussprechen und denselben mit Gewalt heraustreiben solle. Als R. Chaim zu der Frau kam, wendete sie ihr Gesicht von ihm ab. Sprach R. Chaim: warum kehrst du dich herum? gab der Ruach zur Antwort: ich kann dir nicht ins Angesicht schauen. Da befahl R. Vital, er müsse sich herum wenden; welches auch sogleich geschah. — (Im Texte steht, sagt Molitor, daß Vital den Geist gefragt habe, wer er wäre? worauf derselbe sein früheres verbrecherisches Leben erzählte und unter anderen sagte: er sei ein Jude gewesen und schwebe schon seit fünfundzwanzig Jahren in der Welt herum und werde von drei Engeln des Verderbens unaufhörlich verfolgt). Nun fragte Vital, wer ihm die Erlaubnis gegeben, in die Frau zu fahren? sprach der Ruach: ich war im Haus, als die Frau des Morgens aufstand und Feuer schlagen wollte. Da der Zunder nicht fing, wurde sie ärgerlich und warf das Feuerzeug im Zorn aus den Händen und sprach: gehe zum Satan! Von diesem Wort Satan habe ich die Erlaubnis bekommen, in sie einzufahren. — Obwohl die Frau gesündigt hat durch die Sünde des Unglaubens und glaubte- nicht an den Auszug aus Ägypten, so hat doch der Ruach keine Gelegenheit gehabt in sie einzufahren, als bis sie im Zorn erwähnt hat den Namen Satan.“ 3. Bd. S. 646



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geschichte der Magie, Buch 1