046. Name und Begriff der Magie
Name und Begriff der Magie.
Magiusiah, Madschusie bedeutete ursprünglich das Amt und die Wissenschaft der Priester und diese wurden Mag, Magius, Magiusi, später Magi, Magier genannt. Mit Unrecht behauptete Brucker (Historia philos. crit. T. I. p. 160), die Priester hießen nach der Bedeutung des Wortes Feueranbeter — Verehrer des Lichts, wozu ihn die mohammedischen Lexikographen verleiteten, und ebenso ist auch die Herleitung der Magie keineswegs ursprünglich von den Magiern wirklich zu machen; dies haben mit Unrecht die Römer gethan. Das Wort Mag gebrauchte schon Jeremias zur Bezeichnung babylonischer Priester. Im Neupersischen lautet das Wort Mog, und Mogbed heißt Priester-Oberhaupt. Der Oberpriester der Parsen zu Surate heißt heute noch Mobed. Andere leiten das Wort von Megh, Meh ab, was groß, trefflich heißt, und Meghestom wurden auch Zoroaster's Schüler genannt — (Kleuker, Wachsmuth). Bei den Parsen, Medern und Ägyptern verstand man unter Magie eine höhere Naturwissenschaft, wozu außer der Religionsphilosophie insbesondere die Astronomie gerechnet wurde. Die Kenner derselben und ihre Verehrer wurden Magier, die Weisen genannt, was selbst bei den Griechen noch der Fall war.
Jene gerühmte Weisheit der Magier von Persien, Medien und den Nachbarländern enthielt also die Geheimlehren des Kultus und der Naturkunde, die nur den Priestern mitgeteilt wurden, welche als Mittelpersonen zwischen Gott und den Menschen angesehen, und als solche und ihrer Kenntnisse wegen hoch verehrt waren. Es ist leicht einzusehen, daß, da die feineren Naturwirkungen und die Bewegungen der Himmelskörper von dem Volke ganz unerkannt blieben, vorzüglich jene den Begriff der Zauberei herbeiführten, welche mit der Astrologie gewöhnlich als wesentliche Teile der Magie angesehen wurden. Unter Zauberei wurde im Deutschen gerade das Gegenteil von der Magie ausgedrückt, für welche das Wort gebraucht wurde.
Die Magie verliert sich bis in die ältesten Zeiten der Vorwelt und in die entferntesten Gegenden des Orients durch uralte Traditionen. Indien, Persien, Chaldäa und Ägypten sind vorzüglich die Länder der ältesten Magie. Zoroaster; Ostanes; die Brahmanen; die chaldäischen Weisen und die ägyptischen Priester sind die ältesten Besitzer ihrer Geheimnisse. Die Verrichtungen ler heiligen Gebräuche bei den Opfern, die Heilung der Kranken und die Bewahrung der Geheimweisheit war ihre Lebensaufgabe, sie waren entweder selbst Fürsten oder umgaben den Fürsten und waren seine Räte. Gerechtigkeit, Wahrheit und Uneigennützigkeit waren die Haupterfordernisse, mit denen jeder dieser Weisen ausgerüstet sein mußte. Die Vernachlässigung einer dieser Tugenden wurde auf die grausamste Weise geahndet. Kambyses ließ z. B. einen Magier, der sich hatte bestechen lassen, hinrichten und seine Haut über denselben Stuhl spannen, auf welchem sein Sohn und Nachfolger als Richter saß. — Daß die Magie genau mit der Heilkunst schon in sehr früher Zeit verbunden war, bezeugt auch Plinius (Hist. Nat. lib. XXX. C. 1.), der sie sogar von der Medizin herleitet: „natam primum e medicina nemo dubitat magiam.“ Allein nicht immer wurde damit der gleiche Begriff verbunden. Als Lehre der Weisheit verstand z. B. Platon nichts anders als den Gottesdienst, und Apulejus sagt, Magus heiße ein Priester in der persischen Sprache (nam si, quod ego apud plurimes lego, Persarum lingua magus est, qui nostra sacerdos; sin vero more vulgari eum proprie magum existimant, qui communione loquendi cum diis immortalibus ad omnia, quae velit, polleat). Der allgemeinste Begriff ist aber der Inbegriff aller geheimen Weisheit gewesen und ihre Lehre nannte man Magismus. Später verstand man unter Magie die Zauberei und alle wunderbaren Taten, wie Goldmachen, Geisterbeschwören usw., so daß die Magie in die weiße — eigentlich göttliche, und in die schwarze— Goetik eingeteilt wurde, wohin das Wahrsagen aus der Hand; Schädigungen durch den Blick; Verwandlungen des Wetters und in Tiergestalten gerechnet werden.
Magiusiah, Madschusie bedeutete ursprünglich das Amt und die Wissenschaft der Priester und diese wurden Mag, Magius, Magiusi, später Magi, Magier genannt. Mit Unrecht behauptete Brucker (Historia philos. crit. T. I. p. 160), die Priester hießen nach der Bedeutung des Wortes Feueranbeter — Verehrer des Lichts, wozu ihn die mohammedischen Lexikographen verleiteten, und ebenso ist auch die Herleitung der Magie keineswegs ursprünglich von den Magiern wirklich zu machen; dies haben mit Unrecht die Römer gethan. Das Wort Mag gebrauchte schon Jeremias zur Bezeichnung babylonischer Priester. Im Neupersischen lautet das Wort Mog, und Mogbed heißt Priester-Oberhaupt. Der Oberpriester der Parsen zu Surate heißt heute noch Mobed. Andere leiten das Wort von Megh, Meh ab, was groß, trefflich heißt, und Meghestom wurden auch Zoroaster's Schüler genannt — (Kleuker, Wachsmuth). Bei den Parsen, Medern und Ägyptern verstand man unter Magie eine höhere Naturwissenschaft, wozu außer der Religionsphilosophie insbesondere die Astronomie gerechnet wurde. Die Kenner derselben und ihre Verehrer wurden Magier, die Weisen genannt, was selbst bei den Griechen noch der Fall war.
Jene gerühmte Weisheit der Magier von Persien, Medien und den Nachbarländern enthielt also die Geheimlehren des Kultus und der Naturkunde, die nur den Priestern mitgeteilt wurden, welche als Mittelpersonen zwischen Gott und den Menschen angesehen, und als solche und ihrer Kenntnisse wegen hoch verehrt waren. Es ist leicht einzusehen, daß, da die feineren Naturwirkungen und die Bewegungen der Himmelskörper von dem Volke ganz unerkannt blieben, vorzüglich jene den Begriff der Zauberei herbeiführten, welche mit der Astrologie gewöhnlich als wesentliche Teile der Magie angesehen wurden. Unter Zauberei wurde im Deutschen gerade das Gegenteil von der Magie ausgedrückt, für welche das Wort gebraucht wurde.
Die Magie verliert sich bis in die ältesten Zeiten der Vorwelt und in die entferntesten Gegenden des Orients durch uralte Traditionen. Indien, Persien, Chaldäa und Ägypten sind vorzüglich die Länder der ältesten Magie. Zoroaster; Ostanes; die Brahmanen; die chaldäischen Weisen und die ägyptischen Priester sind die ältesten Besitzer ihrer Geheimnisse. Die Verrichtungen ler heiligen Gebräuche bei den Opfern, die Heilung der Kranken und die Bewahrung der Geheimweisheit war ihre Lebensaufgabe, sie waren entweder selbst Fürsten oder umgaben den Fürsten und waren seine Räte. Gerechtigkeit, Wahrheit und Uneigennützigkeit waren die Haupterfordernisse, mit denen jeder dieser Weisen ausgerüstet sein mußte. Die Vernachlässigung einer dieser Tugenden wurde auf die grausamste Weise geahndet. Kambyses ließ z. B. einen Magier, der sich hatte bestechen lassen, hinrichten und seine Haut über denselben Stuhl spannen, auf welchem sein Sohn und Nachfolger als Richter saß. — Daß die Magie genau mit der Heilkunst schon in sehr früher Zeit verbunden war, bezeugt auch Plinius (Hist. Nat. lib. XXX. C. 1.), der sie sogar von der Medizin herleitet: „natam primum e medicina nemo dubitat magiam.“ Allein nicht immer wurde damit der gleiche Begriff verbunden. Als Lehre der Weisheit verstand z. B. Platon nichts anders als den Gottesdienst, und Apulejus sagt, Magus heiße ein Priester in der persischen Sprache (nam si, quod ego apud plurimes lego, Persarum lingua magus est, qui nostra sacerdos; sin vero more vulgari eum proprie magum existimant, qui communione loquendi cum diis immortalibus ad omnia, quae velit, polleat). Der allgemeinste Begriff ist aber der Inbegriff aller geheimen Weisheit gewesen und ihre Lehre nannte man Magismus. Später verstand man unter Magie die Zauberei und alle wunderbaren Taten, wie Goldmachen, Geisterbeschwören usw., so daß die Magie in die weiße — eigentlich göttliche, und in die schwarze— Goetik eingeteilt wurde, wohin das Wahrsagen aus der Hand; Schädigungen durch den Blick; Verwandlungen des Wetters und in Tiergestalten gerechnet werden.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geschichte der Magie, Buch 1