017. Der Magnetismus ist so alt wie die Menschheit

Seinem Wesen nach ist der Magnetismus so alt als die Menschheit, die Doktrin erneuert sich aber fortwährend mit der Zeit.



Wenn nun der Magnetismus gleichsam eine organische Entwicklung von, der Menschheit eingepflanzten Kräften und Beschaffenheiten ist, so kann er auch nichts wesentlich Neues sein; denn es offenbart sich in ihm keine neue, Eigenschaft des Menschen, noch ist er eine zufällige oder durch einen eminenten Kopf gemachte Erfindung, weil alle organische Entwicklung der Gegenwart ihre Quellen in der Vergangenheit hat, aus der sie sukzessiv hervorwächst. Der Magnetismus ist also eigentlich seinem Wesen nach so alt, als die Menschheit. Ein Anderes ist es mit der Doktrin über denselben; diese kann neu sein, indem sie die im Laufe der Geschichte zerstreuten Tatsachen erst sammelt, dieselben mit den gegenwärtig bekannt gewordenen künstlichen Erscheinungen vergleicht und sie zu einer Theorie zusammenfasst, worauf dann eine rationelle Praxis gegründet werden kann. Daß die Doktrin über den Magnetismus noch keine rechte Konsistenz besitzt und gleichsam schwebend gehalten wird zwischen Meinungen und Ansichten; zwischen Wollen und Sollen; zwischen Sein und Schein, geht aus ihrer Jugend und den bereits oben genannten Ursachen hervor, was übrigens nicht hindert, für alle, mit dem Magnetismus gegebene physische und psychische Erscheinungen die physiologische Wurzel zu suchen.





Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geschichte der Magie, Buch 1