004. Verschiedene Benennungen des Magnetismus

Verschiedene Benennungen desselben und Ableitung des Namens von der Analogie des Magnets.



Man hat den Magnetismus wegen der allgemeinen Wechselwirkung auch Lebensmagnetismus, organischen Magnetismus wegen der Wechselwirkung der organisierten Wesen insbesondere, und Mesmerismus oder Mesmertum nach dem Entdecker genannt, was als Inbegriff der neuen Heilart und des Systems seiner darauf gegründeten Lehre wohl die beste Bezeichnung sein würde. Kluge und Andere nennen ihn animalischen Magnetismus, zum Unterschied vom All-, Pflanzen- und Mineralmagnetismus. Magnetismus schlechtweg sagt zu wenig und ist zu unbestimmt, Allmagnetismus sagt zuviel und Tellurismus ist nur ein individuell von Kieser angenommener Begriff. —


Wenn nun gleich „thierischer Magnetismus“ die Sache nur sehr uneigentlich bezeichnet, so wird es doch sehr schwer für die unter diesem Namen schon gangbaren Begriffe von Erscheinungen einen Namen zu finden, und ihn zur allgemeinen Annahme und Verständigung zu bringen. — Die Analogie mit dem Mineralmagneten drückt Mesmer auf folgende Weise aus. „Gleich wie die Eigenschaft des Magnets durch gewisse Verfahrungsarten im Eisen und Stahl hervorgerufen und so sehr verstärkt werden kann, daß er einen wahren Magnet vorzustellen vermag; so habe ich auch das Mittel gefunden, in meinem Individuum den Naturmagnetismus zu dem Grad zu verstärken, daß ci Erscheinungen, welche denen des Magnets analog sind, hervorzubringen vermag. Ebenso wie die natürliche Wärme durch gewisse Verfahrungsarten bis zu einem Ton der Bewegung, wodurch Feuer entsteht, verstärkt und erhöht werden kann, so ist auch der natürliche Magnetismus eine Art von unsichtbarem Feuer geworden, welches durch die Fortgesetztheit einer gewissen Reihe des Allflutenden sich anderen beseelten und unbeseelten Körpern auf unermessliche Abstände hin mitzuteilen vermag. Und dieses Feuer nun in Betracht der Anwendung als Wirkungsmittel auf den Organismus beseelter Wesen ist dasjenige, was ich thierischen Magnetismus nenne, welcher, wie man sehen wird, durch seine Anwendung ein unmittelbares Hilfsmittel werden kann, die Tätigkeit der Muskelfieber zu verstärken, die davon abhängenden Verrichtungen in Ordnung zu bringen, und auf solche Weise die Harmonie in allen Eingeweiden und Organen wieder herbeizuführen.“


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geschichte der Magie, Buch 1