003. Der Thierische Magnetismus

Über den Begriff des thierischen Magnetismus



Unter thierischem Magnetismus versteht man jene eigentümlichen physischen und psychischen Erscheinungen, welche durch eine bewusste und neue künstliche Einwirkung auf Andere, vorzüglich zur Heilung von Krankheiten hervorgebracht werden. Die gegenseitige Einwirkung belebter Wesen aufeinander ist nur ein modifizierter Einfluß einer allgemeinen Wechselwirkung, was nun Naturmagnetismus genannt hat, weshalb Mesmer, der Entdeckt desselben, diese künstliche Art der Einwirkung, der Analogie gemäß, Magnetismus genannt hat. „Auf diese Weise wird unter dem thierischen Magnetismus eine neue ärztliche Wissenschaft oder die Kunst, Krankheiten zu heilen und zu verhüten, verstanden, dessen Wesen keine Substanz, sondern eine Kraft — eine Bewegung — gleich dem Ton in der Luft, gleich dem Licht im Äther von einer Alles übertreffenden Beweglichkeit zu sein scheint. Thierischcr Magnetismus wird er deshalb genannt, weil die thierische Organisation des Menschen das Mittel, der Träger dieser im Magnetischen durchblickenden Bewegung ist, welche hier zur allerfeinsten Lebensschwingung wird und gerade auch auf der Seite, welche die animalische Organisation vor der pflanzlichen auszeichnet, nämlich in der Sinnenrichtung und dem damit genauer Verbindung stehenden Höheren im Menschen besonders tätig hervortritt.“ — Mesmerismus oder System der Wechselwirkungen, Theorie und Anwendung des thierischen Magnetismus als allgemeine Heilkunde zur Erhaltung des Menschen von Dr. Friedr. Anton Mesmer, herausgegeben von Dr. Karl Christ. Wolfart. Berlin 1814. S. 18, 19. Erläuterungen zum Mesmerismus von Dr. K. C. Wolfart. S. 147.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geschichte der Magie, Buch 1