Geschichte der Aufhebung der Leibeigenschaft und Hörigkeit in Europa bis um die Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts.

Autor: Samuel Sugenheim (1811-1877), Erscheinungsjahr: 1861

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Themenbereiche
Inhaltsverzeichnis
    Einleitung.
  1. Erstes Buch: Spanien und Portugal.
    1. Erstes Kapitel: Wohlthätiger Einfluss der Eroberung der pyrenäischen Halbinsel durch die Saracenen auf das Loos der Bauern; frühzeitige Umwandlung der Leibeigenschaft in milde Hörigkeit und Erbpacht durch die Fueros; Ausnahmen in Aragonien und Catalonien und ihre Gründe.
    2. Zweites Kapitel: Wesentliche Verschlimmerung der Lage der Agrikultur-Bevölkerung Spaniens im XVI und ihr Zunehmen bis zum Anfange des XVIII Jahrhunderts; Ursachen und Wirkungen dieser Rückschritte für den Staat, die Landwirthschaft und die Grundbesitzer.
    3. Drittes Kapitel: Reformbemühungen der spanischen Bourbonen während des XVIII Jahrhunderts, ihr Scheitern an dem Widerstände des Adels und der Geistlichkeit und dessen Folgen. Neubildung eines freien, obwol nur theilweise auch grundbesitzenden Bauernstandes durch die Revolution des XIX Jahrhunderts und deren Einfluss auf den Staat und die Landwirthschaft; Portugals bäuerliche Zustände seit dem Ausgange des Mittelalters bis zur Gegenwart.
  2. Zweites Buch: Frankreich.
    1. Erstes Kapitel: Wohlthätige Einwirkung des Feudalismus auf die Lage der Leibeigenen, deren Ursachen und Folgen für den Staat und die Bodenkultur. Pflichten und Leistungen der französischen Bauern im strengen, noch durch Nichts gemilderten Feudalzustande.
    2. Zweites Kapitel: Einfluss der Kreuzzüge, der Geistlichkeit und der Bürgerschaften auf die Lage des Bauernstandes. Bedeutung und Umfang der Freilassungen im zwölften und dreizehnten Jahrhundert. Sinn und Charakteristik der oft vorbehaltenen seltsamen und lächerlichen Obliegenheiten der Freigelassenen mannigfache Abstufungen des durch die Freilassungen entstandenen halbfreien Bauernstandes. Dorfrechte; Politik der Capetinger hinsichtlich der Agrikultur-Bevölkerung; die Bürger des Königs. Massenhafte Freilassungen seit dem Ende des dreizehnten Jahrhunderts, schlechter Fortgang derselben seit der Mitte des vierzehnten und dessen Ursachen. Denkwürdige Bekenntnisse französischer Seigneurs. Einfluss der Erstarkung der Königsmacht, Ludwigs XI und der Parlamente auf die Lage des Landvolkes.
    3. Drittes Kapitel: Zustände der Agrikultur-Bevölkerung vom Anfange des sechzehnten Jahrhunderts bis zur Regierung Ludwigs XIV, und ihre Lage während dieser. Die Grands Jours der Auvergne vom J. 1665. Charakteristik der Verhältnisse des Landvolkes zur Zeit der Thronbesteigung Ludwigs XVI. Reformversuche dieses Monarchen; Scheitern derselben an dem Widerstande des Adels, der Klerisei und der Parlamente. Turgots denkwürdige Aeusserungen über die Frohnden und prophetische Mahnungen.
    4. Viertes Kapitel: Erhebung des Landmannes zum völlig freien Grundbesitzer durch die Revolution J. 1789; verspätetes Reifen ihrer Früchte für den Bauer durch das beklagenswerthe, aber unvermeidliche Verkennen der Gränzlinie zwischen dem Gebrauche und dem Missbrauche der Freiheit; der Brand der Paläste ergreift auch die Hütten. Das Maximum und die Assignaten; permanente Hungersnoth im freien Frankreich. Grösse der Opfer, die Napoleon I von diesem, und namentlich von seinem Landvolke heischte. Rasches Verwinden derselben; statistische Vergleichung der Bevölkerungs-, Finanz- und Creditverhältnisse der französischen Monarchie im XVIII und im XIX Jahrhundert. Einfluss der Freiheit der Arbeit und des Eigenthums, so wie der Neubildung eines bäuerlichen Mittelstandes auf den Staat und die Landwirthschaft. Lage des französischen Adels vor der grossen Umwälzung von 1789 und in der Gegenwart; sein reeller Gewinn durch die Consequenzen jener.
  3. Drittes Buch: Italien.
    1. Erstes Kapitel: Der italienischen Republiken Einwirkung auf die Verhältnisse des Landvolkes; die Masnaderii. Umwandlung der Erb- in Zeitpächter, deren Gründe und Wirkungen. Zusammenlegen der Grundstücke am frühesten in Parma. Aufhebung der Leibeigenschaft wie der persönlichen Hörigkeit in den Freistaaten Wälschlands, am frühesten in Bologna, Treviso und Florenz, deren Ursachen und Modalitäten. Wesentliche Verschlimmerung der Lage der Agrikultur-Bevölkerung Hesperiens seit der Hegemonie der spanischen Linie des Hauses Habsburg auf der Halbinsel; Entstehung und rasche Ausbreitung der Fideicommisse.
    2. Zweites Kapitel: Lage der ländlichen Bevölkerung der Lombardei und Toscana's unter den spanischen Statthaltern und den Mediceern. Grosse Verdienste der Dynastie Habsburg-Lothringen um den Bauernstand dieser Provinzen; eben so weise, als einfache Mittel Marien Theresiens und Peter Leopolds zur Hebung der Landwirthschaft. Der mailändische Kataster und die lombardische Gemeinde-Verfassung und deren Wirkungen. Abschaffung der Frohnden und Fideicommisse, Umwandlung der Zeit- in Erbpächter in Toscana. Blühender Zustand dieses Grossherzogthums in der Lombardei gegen Ausgang des achtzehnten Jahrhunderts.
    3. Drittes Kapitel: Die Verhältnisse der ländlichen Bevölkerung des Königreichs beider Sicilien im frühen Mittelalter und unter der Herrschaft der Normannen und Hohenstaufen. Bedeutende Verschlimmerung ihrer Lage unter den Angiovinen und Aragonesen, deren Ursachen und Folgen. Die spanischen Vicekönige Neapels und Siciliens und die Verhältnisse der Agrikultur-Bevölkerung dieser Länder in ihren Tagen. Erfolglosigkeit der Reformversuche der Bourbonen und deren Gründe. Schauderhafte Lage des Bauernstandes der sicilischen Monarchie noch gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Die damaligen und früheren bäuerlichen Zustände im Kirchenstaate, im Königreiche und namentlich auf der Insel Sardinien.
    4. Viertes Kapitel: Einwirkung der französischen Revolution v. 1789 auf die Verhältnisse der Agrikultur-Bevölkerung Wälschlands und namentlich Neapels. Die Reformen der Napoleoniden; die gleichzeitigen einschläglichen Vorgänge auf der Insel Sicilien. Die Restauration der alten Herrscher nach dem Sturze Napoleons I, deren Folgen für den Landmann und die Landwirthschaft. Verfügungen der beiden Ferdinande und Franz I zur Verbesserung der Lage der ländlichen Bevölkerung Siciliens und deren Resultate; ein auf die italienischen Fürsten besonders anwendbarer Ausspruch des Grafen St. Germain. Die gegenwärtigen Verhältnisse der ländlichen Bevölkerung Hesperiens; das System der Zeitpacht und seine Wirkungen. Ungeheuerer politischer Fehler der meisten Regenten der Halbinsel; dessen Ursache und Folgen. Die bäuerlichen Zustande im Königreiche und besonders der Insel Sardinien vom Sturze Napoleons I bis zur Jetztzeit; Karl Alberts Reformen.
  4. Viertes Buch: Grossbritanien und Irland.
    1. Erstes Kapitel: Frühzeitige Entstehung eines freien ländlichen Mittelstandes in England aus Anlass der Eroberung desselben durch die Normannen; die Sokemanen; die Bogenschützen. Wesentlicher Unterschied zwischen dem Feudal-System Albions und dem des Continents und daher rührende Stärke der Königsmacht bis zur Magna Charta; Entstehung des Unterhauses. Einfluss dieser Verhältnisse auf die Lage der leibeigenen und hörigen Bevölkerung Englands; frühzeitige Beschränkung der Gewalt der Leib- und Grundherren durch die Gerichtsver-fassung und die Amerciaments. Antheil der britischen Geistlichkeit an den Freilassungen; massenhafte Umwandlung der Leibeigenen in Copyholders seit Heinrich III. Freie ländliche Arbeiter seit Eduard III; der Aufstand vom J. 1381; dessen Ursachen und Verlauf.
    2. Zweites Kapitel: Einwirkung der englisch-französischen und der Rosen-Kriege auf das Geschick der Agrikultur-Bevölkerung. Deren Lage am Ende des Mittelalters. Die ersten Tudors, die Reformation und das Landvolk. Erlöschen und völliges Obsoletwerden der Leibeigenschaft und Hörigkeit, die in England noch zur Stunde durch kein Gesetz aufgehoben sind. Die Vier Klassen der ländlichen Bevölkerung seit dem Ausgang des sechzehnten Jahrhunderts. Einflusslosigkeit der Stürme des siebzehnten auf deren Verhältnisse wie auf die des Grundbesitzers. Um so bedeutendere Einwirkung des achtzehnten und des folgenden auf letztere; deren Gründe. Die verschiedenen Klassen der Farmers. Britannien das Mutterland der rationellen Landwirthschaft und warum? Das Verhältniss zwischen den Besitzern und den Bearbeitern des Bodens verglichen mit dem in den Reichen des Continents. Albions fortwährend steigende Grösse als Agrikultur-Staat trotz der geringen Gunst des Klima und der ungeheueren Belastung der Landwirthschaft; die Armentaxe. Ablösung der Zehnten. Umwandlung der Copyholders in Freeholders. Abschaffung der britischen Kornzölle im J. 1849. deren Einfluss auf die Grundbesitzer und die Landwirthschaft.
    3. Drittes Kapitel: Schottlands bürgerliche Zustände im Mittelalter und nach der erfolgten Union mit England; Fletchers merkwürdiger Vorschlag; die Patrimonial-Gerichtsbarkeit des schottischen Adels. Einwirkung der Schlacht bei Culloden auf Caledoniens ländliche Bevölkerung; die legislativen Massnahmen von 1747—1752 und deren Einfluss auf die Landwirthschaft. Jämmerlicher Zustand dieser wie des Landvolkes überhaupt noch um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts; seitdem erfolgte Metamorphose derselben und der Agrikultur-Bevölkerung; ungeheuerer dem Adel daraus erwachsener Gewinn. Irlands Bauernstand im Mittelalter; schmähliche Politik der britischen Monarchen; das Statut von Kilkenny. Die Reformation; die Confiscationen; die Popery-Laws Ton 1703—1709 und deren Folgen; die Whiteboy’s. Die Union und die Emancipation der Katholiken; geringer Einfluss beider auf die Verhältnisse der ländlichen Bevölkerung und dessen Gründe. Die Ternybegs; die bäuerlichen Proletarier Irlands; der Absenteeismus und die Ejectments; Folgen dieser Verhältnisse für die Landwirthschaft und die Grundbesitzer. Mächtiger Umschwung der Dinge seit dem J. 1849 durch die Renewable Leasehold Conversion und die Incumbered Estates Acte.
  5. Fünftes Buch: Deutschland, einschliesslich der ausserdeutschen Länder der österreichischen und der preußischen Monarchie.
    1. Erstes Kapitel: Einwirkung der deutschen Städte, der niederländischen Kolonien und der belangreichen Auswanderungen deutscher Bauern auf die Zustände der Agrikultur-Bevölkerung Germaniens; deren Lage in den beiden letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Wesentliche Verschlimmerung derselben durch die Einführung des römischen Rechts; eigentliche Ursachen und Bedeutung des grossen Bauernkrieges v. 1525. Gestaltung der Verhältnisse nach demselben; des dreissigjährigen Krieges überaus giftiger, lange nachwirkender Einfluss auf das Loos der ländlichen Bevölkerung. Charakteristik der innern Politik der deutschen Fürsten von der Mitte des siebzehnten bis zur Mitte des achtzehnten Jahrhunderts und deren Folgen für den Landmann.
    2. Zweites Kapitel: Die ersten Anschritte zum Bessern in Preussen unter den Königen Friedrich I und Friedrich Wilhelm I; des Letztern gutgemeinte, aber unverständig ausgeführte Massnahmen und daher rührendes geringfügiges Resultat derselben. Friedrichs des Grossen Bemühungen im Interesse des Landvolkes und der Landwirthschaft und deren Ergebnisse; die königlichen Beamten; merkwürdige Denkschrift des pommer'schen Adels. Marien Theresiens Vorkehrungen zur Verbesserung der Lage des Landvolkes: die Robot- und Urbarial-Patente; der Bauernaufstand in Böhmen im J. 1775. Zustände der Agrikultur-Bevölkerung Ungarns im Mittelalter und bis zur Regierung Marien Theresiens; der Letztem Urbarial-Ordnung und deren Resultate. Aufhebung der Leibeigenschaft durch Kaiser Joseph II; Gründe des Misslingens dieses Versuchs. Die Vorgänge in Ungarn in seinen letzten Lebenstagen und unter Kaiser Leopold II. und deren Rückwirkung auf die Bauern-Angelegenheit in den übrigen Provinzen der österreichischen Monarchie. Des Adels Triumph mit alleiniger Ausnahme des galizischen. Des polnischen Landvolkes Verhältnisse im Mittelalter und bis zur ersten Theilung des Sarmatenreiches. Friedrichs des Grossen und Kaiser Josephs II Massnahmen zur Verbesserung des Looses der Bauern ihrer polnischen Erwerbungen. Gründe Leopolds II und seines Nachfolgers zur Beibehaltung des josephinischen Systems in Galizien. Die übrigen deutschen fürstlichen Reformers der bäuerlichen Zustände in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts; Gesammt-Ergebniss der diesfälligen Bestrebungen.
    3. Drittes Kapitel: Einwirkung der französischen Revolution von 1789 und des Rheinbundes auf die Verhältnisse des deutschen Landvolkes; die dasselbe betreffende Gesetzgebung des Königreichs Westphalen und der übrigen Rheinbundstaaten. Preussens bäuerliche Zustände vom Tode Friedrichs des Grossen bis zur Katastrophe von 1806; Friedrich Wilhelms III edle Entschlüsse und Reformen vor dieser. Erweiterte und beschleunigte Ausführung derselben nach dieser; die Edicte v. 9. Okt. 1807 und 14. Sept. 1811 und deren Einfluss auf Preussens Wiedergeburt. Bedeutung der veränderten Lage der ländlichen Bevölkerung dieses Staates für das übrige Deutschland; wunderliches Bunterlei der bäuerlichen Zustände Germaniens nach dem Sturze Napoleons I. Adel und Landvolk in Süddeutschland; die süddeutschen Verfassungen von 1848-1820; die Bauernfrage in Baden und Würtemberg. Mecklenburgs bäuerliche Verhältnisse vor und seit dem dreissigjährigen Kriege bis zur Aufhebung der Leibeigenschaft im J. 1820. Werthlosigkeit derselben und ihre Gründe; Zustände der Agrikultur-Bevölkerung dieses Landes nach ihrer seinsollenden Emancipation bis zur Gegenwart, und deren Folgen für den Staat und die Landwirthschaft. Contrast im Oldenburg’schen, dessen Ursachen und Resultate.
    4. Viertes Kapitel: Hannovers, Sachsens und Kurhessens bäuerliche Zustände von 1815-1830. Einfluss der Juli-Revolution auf dieselben wie auf die der süddeutschen Mittelstaaten. Ablösungsgesetze und deren gemeinsamer wesentlicher Mangel. Widerstand der Aristokratie und namentlich der Standesherren unter Mithülfe des Bundestages gegen dieselben und dessen Folgen. Das Sturmjahr 1848, seine Einwirkung auf die Ablösungsfrage und die Ablösungsgesetze. Der Gang der Dinge in den deutschen Kleinstaaten.
    5. Fünftes Kapitel: Preussens Junkerthum und Bauernstand von 1811-1815. Friedrich Wilhelms III retrograde Tendenz; die Declaration v. 29. Mai 1816 und die Ablösungsordnungen seit 1821. Fortdauer der Patrimonial-Gewalt des Adels, deren Bedeutung und Einfluss auf das Ablösungswerk; dessen Stand in den JJ. 1838 und 1848. Der Sturm des letztern Jahres und dessen Ergebnisse. Des österreichischen Kaiserstaates bäuerliche Verhältnisse von 1792-1848; Theorie und Praxis in Ungarn und Siebenbürgen; Bekenntnisse böhmischer und ungarischer Edelleute hinsichtlich der Frohndienste; Graf von Ostein und seine Erfahrungen. Folgen des Stabilitätsprincips der Regierung für die Grundherren; merkwürdige Geständnisse des mährischen Landtags vom J. 1847. Die Revolution von 1848 und deren Resultate.
    6. Sechstes Kapitel: Vergleichende Charakteristik der deutschen Ablösungsgesetze, ihrer Vorzüge und Mängel; die Rentenbanken.
  6. Sechstes Buch: Skandinavien einschliesslich der deutschen Herzogthümer der dänischen Monarchie, die Schweiz, die Niederlande und Belgien.
    1. Erstes Kapitel: Die Sklaverei im heidnischen Skandinavien; grosser Einfluss der christlichen Kirche auf deren Beseitigung; ihre gesetzliche Aufhebung in Schweden, ihr Obsoletwerden in Dänemark und Norwegen. Ursachen der Erhaltung eines freien Bauernstandes in diesem Lande wie in Schweden und deren bedeutender Einfluss auf des Letztern langjährige Hegemonie im Norden und europäische Grossmacht-Stellung, völlig verschiedene Gestaltung der Verhältnisse der Agrikultur-Bevölkerung in Dänemark in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters und deren Gründe. Krone, Adel und Bauer im Dänenreiche bis zum Ausgang des siebzehnten Jahrhunderts; damalige Lage der ländlichen Bevölkerung desselben und der deutschen Herzogthümer.
    2. Zweites Kapitel: König Christians IV fruchtlose Versuche zur Aufhebung der Leibeigenschaft. Friedrichs IV völlig illusorische Verfügung dieser; das Schollband und seine successive Verschärfung. Erfreulicher Gegensatz in den deutschen Herzogtümern; hier geschehen die ersten Anschritte zur Beseitigung der Leibeigenschaft vom Adel. Merkwürdige Druckschrift des Grafen Hans von Rantzau. Verdienste der holstein-gottorfischen Regierung und König Friedrichs VI um Verbesserung der Lage des Bauernstandes; denkwürdige Aeusserung des Letztern als 19jähriger Prinzregent. Aufhebung des Schollbandes und übrige damit zusammenhängende Verfügungen in Dänemark. Allgemeine Aufhebung der Leibeigenschaft in den deutschen Herzogthümern; weise Vorkehrungen zur Erhaltung der Bauern auf ihren Höfen; die Verhältnisse der ländlichen Bevölkerung Lauenburgs. Rasche Zunahme der bäuerlichen Grundeigentümer im Dänenreiche; Verdienste seiner Provinzialstände um Beseitigung der letzten Reste der frühern Unfreiheit des Landvolkes. Merkwürdiger und fast unglaublicher Aufschwung der Landwirthschaft seit der Emancipation desselben.
    3. Drittes Kapitel: Eigentümliche Gestaltung der bäuerlichen Verhältnisse in der Schweiz. Rühmlicher frühzeitiger Vorgang Berns in Lösung der Fesseln der Agrikultur-Bevölkerung. Zürichs Nachfolge in der Reformationszeit. Hässlicher Gegensatz der Kantone Basel und Solothurn. Die Bauern in den „gemeinen Herrschaften“ und in den geistlichen Gebieten. Verspätete und umschränkte Concessionen der Oligarchen Solothurns und Basels in den JJ. 1785 und 1790. Endliche allgemeine Beseitigung der Unfreiheit des Landvolkes durch die Helvetische Republik im J 1798; thörichte Ablösungsgesetze dieser, und deren Ersetzung durch zwar billigere aber oft an dem entgegengesetzten Fehler laborirende in der Mediationszeit. Langsamer Fortgang des Ablösungsgeschäfts in den meisten Kantonen; rühmliche Ausnahme des Kantons Waadt und deren Ursache. Frühzeitiges Obsoletwerden der Leibeigenschaft und Hörigkeit in den Niederlanden und Belgien, mit Ausnahme weniger Provinzen; arger Rückschritt in den belgischen unter spanischer Herrschaft. Glückliche Lage der Bauern im Gebiete der niederländischen Republik; Marien Theresiens grosse Verdienste um Belgiens Landvolk und Landwirthschaft.