Abschnitt 3

1662-82

Martin Lange, Paukcr, ist Ostern 1662 in den Güstrower Hofdienst gekommen und Anfang März 1682 gestorben. Er bezog zuerst 60, später 100 Rtlr. Besoldung. 1668/69 ist er auch als „abgedankter Pauker“ verzeichnet, doch 1673/74 wieder mit 100 Rtlr. Besoldung erwähnt. Ein Schreiben vom 22. Oktober 1674 lautet: „Der Pauker Martin Lange wollte seinen Jungen (Lehrjungen) die Pauke lernen und frug deshalb bei den Hof- und Feldtrompetern an.“ Er hatte gegen den § 12 (Privilegien der Trompeterzunft) verstoßen, und darum verlangten die Hoftrompeter gewisse Versprechungen, bevor sie ihre Zustimmung geben wollten.



1662-71

Jacob Ziegler, Trompeter, ist zugteich mit dem Trompeter Dabbert, also im Juli 1662 mit 40 Rtlr. Besoldung angenommen worden. Er wurde viel auf Reifen geschickt und ist in den Rentereirechnungen bis 1671 geführt.

1664

Joachim Christ, Kantor in Güstrow (Juni 1664).

1665-71

Johann Röhl (Riehl), Trompeter, mit 60 Rtlr. Besoldung von Michaelis 1665 bis 1671.

1665

Heinrich Saß, Trompeter, mit 60 Rtlr. Besoldung Michaelis 1665 genannt.

1665-76/78

Bernard Guerard, wurde 1665 als Kapellknabe eingestellt. 1668 bekam er Unterricht vom Hoforganisten Schop. 1669 wird er Musikant, später Violinist Gerhardt genannt. Am 11. April 1676 erhielt er seinen definitiven Abschied, doch muß er später wieder angenommen worden sein, weil er 1678 erwähnt ist und noch im Mai 1683 wegen rückständiger Besoldung, die jährlich 100 Rtlr. betragen hatte, petitionierte.

1666-69

Grecke, Peter und Daniel, zwei Brüder, die als Violinisten Ende 1666 mit jährlich je 125 Rtlr. angenommen wurden. 1668 bekamen sie je 25 Rtlr. Zulagen. Im August 1669 wurden sie entlassen. Eitner gibt an: Reter Grecke, Ratsmusikant in Lübeck. Eine Eingabe an den Rat vom 24. Februar 1672 betrifft die Besetzung einer erledigten Ratsmusikantenstelle, wozu er sich meldet. Sein Vater bekleidete einst denselben Posten und unterrichtete ihn auf allen Instrumenten, „sie haben Namen wie sie wollen“, schreibt er, ebenso in der Komposition, worauf er zu Franz Tunder als Schüler im Orgelspiel und der Komposition kam. Hierauf ging er außer Landes, hielt sich längere Zeit in Italien auf, um sich zu vervollkommnen, und fügt hinzu, „nicht nur bei Kunftpfeiffern“ habe ich mich aufgehalten, sondern 3 Jahre in der Mecklenburg-Güstrowschen Schloßkapelle, „dann nach der Zeit in Teutschland, Engelandt und Hollandt, den berühmten Musicanten“. Dann fährt er fort: obgleich ich auf dem Klavier, der Violdegambe, Baßvioline und Violine „als die heute zu tags allenthalben mehrerst beliebten instrumenten mich besonders vervollkommnet habe, so trage ich kein Scheu, ebenso auf Posaunen, Cornetten und Flöten meinen Mann zu stehen“. 7 Jahre war er außer Landes. Die erledigte Ratsmusikantenstelle erhielt er. Sein Bruder Daniel wird als Ratsmusikant und Organist an der St. Aegidienkirche in Lübeck genannt, der 1710 starb.

1666

Drei Kapellknaben: Johann Friedrich Ring, Franz Thiele und Johann Peter Siebenlist. Der erste ist bis 1667, der zweite bis 1671 und der dritte als Musikant Siebenlist bis 1674 (28. März) genannt. Im Juli 1678 erwähnt Danielis den Siebenlist als Spieler des „Großviolin“, also als Baßspieler.


1667

Christoph Jäger, der am 3. Mai 1665 in die herzoglich braunschweigische Hofkapelle mit 120 Tlr. Gehalt nebst Naturalien eintrat und dort bis 1666 genannt wird, wurde in Güstrow am 12. August 1667 mit jährlich 140 Rtlr. Besoldung angenommen.

1668-72

Johann Baltasar Conradi, Musikant von 1668 bis 1672. Er bezog 200 Rtlr. Jahresbesoldung Die Wirtin Haltermanns bekam am 2. Dezember 1669 6 Rtlr. Zehrgelder für Conradi.

1668

Der abgedankte Trompeter Andreas Ladewig erhielt am 8. Oktober 1668 10 Rtlr. Wahrscheinlich rückständige Besoldung.

1668/69

Der Kapellknabe Christian Meister und der Trompeter Johann Köhler erhielten ihre Besoldung von Oktober bis Juli.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geschichte der Güstrower Hofkapelle