Abschnitt 8

In demselben Jahre besuchte der Herzog Wolfenbüttel. Dort wurde gezahlt: Vier Rosenobel 8) den Instrumentalisten, je einen Taler zu 33 Schlg. den 24 Trompetern und 2 Paukenschlägern des Herzogs Heinrich, 13 Taler den zwölf Trompetern und einem Paukenschläger des Kurfürsten zu Brandenburg, 6 Taler den sechs Trompetern des Herzogs Ernst Ludwig von Pommern, 4 Gulden 3 Schlg. den drei Trompetern des Administrators zu Magdeburg, 5 Gulden 12 Schlg. den vier Trompetern des Landgrafen Moritz von Hessen, 10 Taler den zehn Trompetern und einem Paukenschläger des Königs von Dänemark und 4 Gulden 3 Schlg. den drei Trompetern des Herzogs Philipp, Bischofs von Verden.

1591 erhielten: Zu Barth in Pommern sechs Trompeter und ein Paukenschläger 14 Gulden 14 Schlg., zu Stralsund die Stadtpfeifer 12 Gulden 12 Schlg., ebenda die anderen Instrumentalisten und Kantoren 13 Gulden 18 Schlg., zu Lübeck des Rats Instrumentalisten 1 Rosenobel, zu Schwerin Hieronimus Mors 1 Engelotte.


1593 erhielt der Stadtpfeifer zu Wittstock, der sich im Gemach des Herzogs hatte hören lassen, 2 Gulden 18 Schlg., der-Stadtpfeifer zu Salzwedel bekam 2 Gulden 18 Schlg., die Instrumentalisten und Herzog Heinrichs zwölf Trompeter nebst dem Paukenschläger bekamen zu Wolfenbüttel 13 Gulden 18 Schlg., bezw. 17 Gulden 21 Schlg., die Stadtpfeifer und die Kantoren zu Braunschweig 13 Gulden 18 Schlg., ein Lautenist, der des Morgens bei Tisch seine Kunst hören ließ, 1 1/2 Taler.

In Grabow mußte Hieronimus Mors für den Herzog spielen; er bekam 6 Gulden 21 Schlg.

Die Lübeckischen Instrumentalisten, die in Travemünde aufspielen mußten, bekamen 4 Gulden 3 Schlg.

Des Königs von Dänemark 13 Trompeter und der Paukist bekamen in Flensburg 19 Gulden 6 Schlg. und seine Instrumentalisten 10 Taler.

1594 bekamen die Stadtpfeifer in Parchim 1 Gulden 9 Schlg., die Stadtpfeifer von Schwerin, die in Grabow in Anwesenheit der fürstl. Witwe aufgewartet hatten, 4 Gulden 3 Schlg. Zur Hochzeit des Herzogs Sigismund zu Barth erhielten die Instrumentalisten 10 Taler, die Trompeter und der Pauker je 1 Taler. –

Man sieht, daß die Besuche des Herzogs auch in musikalischer Beziehung mit nicht geringen Geldkosten verknüpft waren.

Sonstige Ausgaben, die durch die musikalischen Verhältnisse verursacht wurden, gab es mancherlei.

Zu Neujahr war es üblich, daß die Stadtpfeifer, die Sänger, die Schüler von den städt. Schulen, die Trompeter, der Organist usw. in irgend einer mustkalischen Form dem Herzog ihre „Neujahrsreferenz“ darbrachten; sie wurden regelmäßig mit Geldgeschenken abgefunden. Die Ausgaben für Hofkleidung waren nicht unbeträchtlich, zumal es nicht selten vorkam, daß der Herzog einen „übel bekleideten Musikant, Trompeter usw.“ neu einkleiden ließ, wenn hoher Besuch bei Hofe angemeldet war.

Weitere Ausgaben waren 1563 1 Gulden 17 Schlg. dem Kantor zu Güstrow für „etzlichen gesank auszuschreiben“, am 17. März 1574 5 Taler für einen Komponisten, welcher dem Herzog ein „Stück mit acht Stimmen dedizieret“. Den Kantoren wurde befohlen, zusammen zu singen und mit dem Komponisten zu probieren. Bei dieser Gelegenheit haben sie „auf des Rentmeisters Weinschenken“ vier Stübichen Wein ausgetrunken. Der Rentmeister erhielt dafür 3 Gulden 8 Schlg. In weiteren Aufzeichnungen wird erzählt, daß der Herzog von Liegnitz einen Becher Wein in das Instrument gegossen habe, und darum die „Sayden“ zersprungen wären.

Am 10. Oktober 1579 bekam der Organist „Justus Möller zu Pritzwalk, Sohn des alten Pastoren im heiligen Geist zu Güstrow“, für ein dem Herzog dediziertes Buch 30 Taler.

Dem Musiker und Komponisten Bartolomäus Damitz, aus Friedland gebürtig, „so in des Churfürsten zu Cöln Bestallung“, wurden am 19. Dezember 1584 mittels Boten 5 Taler für einige dem Herzog dedizierte Gesänge geschickt.

Ebenso wurden dem Komponisten Jacob Siringen aus Zell für ein Te Deum laudamus für fünf Stimmen im April 1584 20 Taler zugeschickt.

Tomas Mancina (Mencken, s. S. 6) hat dem Herzog im Jahre 1593 „ein Stück dediziert“ und dafür 13 Gulden 18 Schlg. bekommen.

Der Komponist Valentin Hausmann, ein Zeitgenosse Joh. Walthers, der mit Luther in regem Verkehr stand und zu Löbejün Organist gewesen sein soll, bekam für zwei dem Herzog dedizierte Stücke am 9. Februar 1600 10 Taler.

Peter Schröder, Organist aus Rostock, erhielt „für etliche stücken gesenge, so er dem Herzog verehrt,“ am 18. Mai 1602 5 Gulden 12 Schlg.




8) Rosenobel ist englisches Geld.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geschichte der Güstrower Hofkapelle