Abschnitt 7

Außer diesen fremden Musikern kamen mit ihren Herren, die sich zeitweilig zum Besuche am Güstrower Hofe aufhielten, Trompeter, Paukenschläger, Spielleute usw. nach Güstrow. Es wurde gezahlt: 1562 für des Herzog Heinrich zu Braunschweigs sechs Trompeter 5 Gulden 4 Schillinge, für des Erzbischofs zu Magdeburg Trompeter 3 Gulden 21 Schillinge, für des Rats Spielleute (3 Pfeifer und 3 Geiger) 3 Gulden 21 Schillinge, 1562 und 1570 für des Herzogs Christoff Trompeter 15 Gulden 6 Schillinge, bezw. 2 Gulden 14 Schillinge, außerdem 1562 für einen Narren und eine Närrin 1 Gulden 7 Schillinge und in der Trompeter-Herberge für Trinkgeld aller Spielleute 12 Schillinge.

1587 war die Königin (von Dänemark) zum Besuch in Güstrow und brachte ihren Trompeter Caspar Rebock mit. Er bekam am 4. Juni 2 Gulden 16 Schillinge. Rebock war von 1560 bis 1572, bezw. 1575 am Schweriner Hofe angestellt (s. Schwer. Hofk. S. 13).


Am 16. Januar 1588 mußte sich des Herzogs Johann Trompeter in des Herzogs Gemach hören lassen; er wurde mit 1 Gulden 8 Schillinge belohnt. Die gleiche Summe bekamen die Fideler des Herzogs Johann.

10 Anhaltische Trompeter und 1 Paukenschläger erhielten je 1 Taler.
1589 wurden drei Trompeter des Herzogs Johann mit je 1 Taler, des Herzogs Philipp zu Holstein Trompeter mit 1 Gulden 8 Schillingen, des Kurfürsten zu Bandenburg zwölf Trompeter und ein Paukenschläger jeder mit einem harten Taler zu-33 Schlg., drei Trompeter des Markgrafen zu Anspach mit je 1 Taler, drei Trompeter des Administrators zu Magdeburg mit 4 Gulden 3 Schlg. und des Kurfürsten zu Brandenburg Instrumentisten mit 5 Engelotten 7) abgefunden.

1590 erhielten die vier Trompeter des Herzogs Ernst Ludwig zu Pommern 4 Milreß.

Als Herzog Johann von Holstein am 21. Juli 1591 in Güstrow war, wurden den drei Pommern-Wolgastischen Trompetern, die auswarten mußten, 13 Gulden 18 Schlg. gezahlt.

1596 erhielten des Königs zwölf Trompeter und der Paukenschläger 35 Gulden 18 Schlg. und die Instrumentalisten 10 Taler.

1597 wurden den Kunstpfeifern zu Parchim, die in Anwesenheit der Königin (von Dänemark) und der Herzogin von Braunschweig in Güstrow und Doberan auswarten mußten, am 18. Juni 20 Gulden 15 Schlg. und am 25. Juli 8 Taler gegeben.

Der Paukenschläger von Schwerin erhielt 1 Gulden 9 Schlg. 1600 mußte ein Trompeter und der Stadtpfeifer zu Güstrow zur Hochzeit auswarten. 1602 waren für zehn Trompeter und einen Pauker des Königs von Dänemark je 1 Taler zu zahlen.

Besuchte der Herzog auswärtige Fürstenhöfe, Städte usw., so wurden die dortigen Instrumentalisten, Organisten, Stadtpfeifer, Spielleute, Trompeter und Pauker auch mit Geldgeschenken bedacht. Wir führen hier nur einige an. Im September 1580 erhielten fünf Instrumentalisten, die in Eldena bei der Anwesenheit des Herzogs spielen mußten, 5 Taler.

1585 hielt sich der Herzog in Rostock auf. Die Instrumentalisten, die am ersten Abend auswarteten, erhielten 2 Gulden 16 Schlg. Vier Trompeter bekamen am 20. April 2 Gulden. Die Instrumentalisten, die mit ihren Lehrjungen am 23. Juli spielten, bekamen 2 Gulden 16 Schlg. Dieselben mußten noch dreimal auswarten, als der Herzog den Rat und die Professoren zu Gaste geladen hatte; sie erhielten 4 Taler. 1590 erhielten die Stadtpfeifer in Rostock 8 Gulden 6 Schlg.

1588 präsentierte der Trompeter Caspar Rebock, der aus Dänemark gekommen war (s. S. 12), seine Dienste in Grabow und erhielt (am 21. August) 1 Gulden 8 Schlg.

Zu Friedrichsburg erhielten die zwölf Trompeter und der Paukenschläger des Königs von Dänemark 27 Gulden 2 Schlg.

1589 erhielten die Instrumentalisten des Kurfürsten in Schönebeck 8 Milreß.

1590 befand sich der Herzog in Kronenburg (Dänemark). Er ließ zahlen: 22 Gulden 22 Schlg. den elf Trompetern und einem Paukenschläger des Königs, 10 Gulden 10 Schlg. den fünf Trompetern des Herzogs von Braunschweig, 15 Taler den Instrumentalisten und 10 Taler den Pfeifern auf dem Turm.




7) Engelotte ist englisches Geld.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geschichte der Güstrower Hofkapelle