Abschnitt 6

Am 26. August 1562 erhielt der Lautenist Benedictus de Drusina, der für den Herzog „die Laute geschlagen“, 1 Gulden 7 Schillinge. Eitner 5) nennt einen Pedro de Drusina, der um 1590 bis nach 1600 Organist an St. Marien in Elbing war. Auch den Benedicto de Drusina nennt er „aus Eibing“. Er gab zwei Bücher, Lautenstücke von Melchior Rewsiedler von 1566, im Jahre 1573 in Frankfurt a. O. heraus.

Am 14. Januar 1563 wurden zu den „Rechtstagen“ die Ratsspielleute zu Wismar beschäftigt und mit 1 Gulden 7 Schillinge abgelohnt.


Zu Neujahr 1564 ließ sich ein Lautenist einige Tage hören, im Januar waren wieder die Wismarschen Spielleute bei Hofe.

Im Juli, als der Herzog die Kaiserl., Königl., Kurfürstl. und Fürstl. Gesandten in Doberan zu Gaste geladen, mußten Sänger aus Rostock aufwarten.

Der Organist Heinrich Rorling aus Rostock, „der daßmhall (das mal: beim Besuch von Gesandten in Doberan) auch sonsten hernach aufgewartet“, bekam 2 Gulden 14 Schillinge.

Zur Hochzeit des Herrn von Putlitz wurde der Kurfürstl. Brandenburgische Paukenschläger Georg Wolderhausen beordert; er bekam auf Befehl des Herzogs „tags Simonis und Jude“ 6 Gulden 11 Schillinge.

Im Mai 1565 musizierten zwei fremde Spielleute, der Trompeter Peter Bester und der Spielmann Franciscus Welschen, eine Zeitlang am Hofe. Bester ist später (im September) wieder vorübergehend beschäftigt worden.

1579 wartete „in Anwesenheit der Fremden“ der Instrumentalist Jonas Diepensehr aus Zerbst mit seinen fünf Jungen (Lehrjungen) auf und erhielt 26 Gulden 16 Schillinge.

Im Juli 1580 war der „Markgraf von Anspach“ zu Besuch in Güstrow, wobei den Instrumentalisten 4 Gulden gezahlt wurden.

Auch 1582 (am 29. März) erhielten zwei Instrumentalisten, „die einige Male ihre Dienste präsendiret“, je 1 Taler.

Zwei Geiger aus Wismar, die „vfn Sale zu Güstrow“, als der Herzog den Adel zu Gaste geladen, auswarten mußten, bekamen am 27. Januar 1584 2 Gulden 16 Schillinge. Aus dem gleichen Anlaß erhielten im Oktober 1584 die „Stadtpfeiffer zu Güstrow“ 2 Gulden 16 Schillinge.

Instrumentalisten, „so sambt ihren kleinen Jungen mit Lauten, Harffen und Posaunen am Sonntags Antony“ für den Herzog spielten, erhielten am 19. Januar 1585 ebenfalls 2 Gulden 16 Schillinge.

Den Instrumentalisten, die auf Jochim Stralendorffs Hochzeit zu Güstrow gespielt hatten, zahlte man 4 Taler.

Am 17. Januar 1587 erhielt ein Trompeter, „der seine Dienste präsendirte“, auf Befehl des Marschalls Joachim von Oldenburg 1 Gulden 8 Schillinge.

Die Schweriner Organisten Hieronimusund Anthonius Mors wurden wiederholt zum Orgelspielen nach Güstrow beordert, so in den Jahren 1587, 88, 89 usw. bis 1596.

1588 erhielt ein Trompeter, der aus Holstein verschrieben wurde, für seine dem Herzog geleisteten Dienste 2 Gulden 6 Schillinge.

1589 bekamen drei Stadtpfeifer aus Wismar 6 Gulden 6 Schillinge.

Ein Organist aus Barth in Pommern, der dem Herzog vorspielen mußte, bekam am 4. Januar 1591 2 Taler.

1592 erhielt ein Trompeter namens Friedrich Wilhelm Springsfelde für seine Kunstleistungen 1 Milreß 6).

1593 erhielten ein Harfenist 3 Taler, ein Fideler 2 Taler und der Trompeter Elias Hase 1 Milreß.

1597 hatte zugleich mit dem Organisten ein Geiger aus Dresden gespielt und dafür 1 Milreß erhalten.




5) Eitrer’s Quellen-Lexikon. (Breikopf u. Härtel, Leipzig.)
6) Milreis ist eine portugiesische Geldeinheit.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geschichte der Güstrower Hofkapelle