St. Peters Pfennig und unsrer lieben Frauen Pfennig

Außer dem St. Peters. Pfennig, wurde auch im vierzehnten Jahrhundert eine Abgabe unter dem Titel: Unsrer lieben Frauen Pfennig, angeblich zur Abwendung aller Landplagen und zur Ehre der heiligen Jungfrau, eingeführt, wozu alle in Schweden und Gothland lebende Menschen beitragen mussten. Mit diesen Erpressungen gingen die despotischen Verordnungen Roms gleichen Schritt. Die Kirchenversammlung zu Upsala im Jahre 1368 verbot bei Strafe des Bannes! allen Laien weder öffentlich noch heimlich über Glaubens- Sachen zu urteilen. Die Ehen im vierten Gliede waren verboten, wobei man den höchst ungereimten Grund anführte, weil es vier Elemente gäbe; auch auf das siebente Glied erstreckte sich das Verbot, und dies wegen der sieben Wunderwerke der alten Welt. So wurden auch unter Gevattern die Ehen untersagt, weil solche, nach dem Argument der auf Vervielfachung der Dispensationen bedachten Priester, als geistliche Verwandtschaften zu betrachten wären.

Nach dem kirchlichen Reglement im Jahr 1297 musste eine Wöchnerin, die ihren ersten Kirchgang hielt, ein sogenanntes Altar-Gebühr entrichten. Dies bestand in zwei Ellen Leinwand, in geräuchertem Fleisch, Käse, Brot usw., das auf dem Altar gesetzt ward. Für jede Trauung, selbst bei blutarmen Leuten, müssen zwei Ellen Leinwand geopfert werden. Bei Beerdigungen war diese Altar-Gebühr sechs Ellen Leinwand nebst drei Stücken Fleisch und eben so viel Brot.


In jenen Zeiten, wo das Leben der Christen mit lautet Hindernissen umgeben, war, um den Gebrauch ihrer Vernunft, zu hemmen, und sie desto fester an die Priester zu ketten, bedurfte es auch einer besondern Erlaubnis aus Rom, um Messe für sich halten zu lassen, bewegliche Altare zu brauchen, bei dem Gebrauch der Sakramente sich selbst einen Priester zu wählen, usw. Dabei war die Lebensweise der Priester und Mönche in Schweden zügellos; sie gaben sich nicht einmal, die Mühe ihre Laster zu verbergen, und schritten, selbst zu den, größten Verbrechen. Im Jahr 1477 brach in Stockholm ein innerlicher Krieg unter den Franziskanern aus, die ihren Guardian ermordeten.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geschichte Gustavs Wasa Königs von Schweden. Band 1