Zweite Fortsetzung

Seine Decke besteht bei Stettin aus einem auffallenden gelbroten Sande (Stettiner Sand) mit zahlreichen gleichgefärbten, etwas eisenschüssigen, innen oft bläulichen quarzitischen Concretionen. Dieselben stecken in der Regel voll von Fossilien, den gleichen Arten wie im Septarientone; oftmals erblickt man beim Zerschlagen kleinerer Kugeln im Centrum eine Muschel, einen Krebs- oder Fischrest, der als Ansatzpunkt für das Bindemittel im Sande diente.

Das Oberoligocän stellt sich in der Form loser, fossileerer, weißer Glimmersande von stellenweise bedeutender Mächtigkeit dar. Die besten Vorkommen sind in der Stettiner Gegend auf und an dem Plateaurande von Stolzenhagen-Neuendorf zu suchen.


Dort stellt sich auch die letzte Abteilung des Tertiärs, das Miocän, in Gestalt glimmerführender, durch schmale Tonlagen baumkuchenartig gestreifter Sande ein, die südwärts bei Podejuch und Hohen-Zahden in die normale Braunkohlenformation übergehen. Bei Podejuch enthält dieselbe groben, weißen Quarzkies und weißen oder grauen Ton, sowie schmale Kohlenflötze oder Nester von Braunkohle, auf die hin früher Schürfversuche angestellt sind. Weiße Sande und Kiese, sowie fette Tone des Miocän treten von der Kösliner Gegend an längs der Talgehänge an zahlreichen Punkten hervor, bis sie sich in der Nähe der westpreußischen Grenze zu mächtigen Ablagerungen zusammenschließen und in dem Gebiete zwischen Danzig und Rixhöft das bestimmende Element des Untergrundes ausmachen.

Die Gesamtheit der pommerschen Sedimente ist charakterisiert durch den stets wiederkehrenden Wechsel fetter Tone und mächtiger, häufig eisenschüssiger Sandmassen, die im Dogger gelegentlich in conglomeratische Lagen und im Miocän in Grand oder Kies übergehen. Außerdem enthalten Jura und Kreide in mehreren Horizonten Phosphorite. Es ist wohl kein Zweifel darüber, dass alle diese Schichten Abschwemmungsprodukte der skandinavischen Masse darstellen , die sich ursprünglich weiter südwärts als heute ausdehnte, so dass sie den Meeresteil um Bornholm, vielleicht sogar noch einen Teil der pommerschen Küste mit umfasste. Sie ist in diesem südlichsten Abschnitte stückweise eingebrochen, und jedesmal haben sich in dem neu entstandenen Meeresteile erst Tone, dann Sande abgesetzt. Durch den Reichtum mancher Sande an Mikroklin, welcher auch in den meisten schwedischen kristallinen Gesteinen vorherrscht, und durch das Vorkommen bläulicher Quarze lässt sich dieser Zusammenhang sicher begründen, und das in Sphärosideriten oder sonstigen Concretionen abgesetzte Eisen stammt aus den eisenhaltigen Silikaten derselben zerstörten Felsarten. Nur zur oberen Juraperiode und vor allem zur späteren Kreidezeit erfolgte streckenweise Kalkablagerung, vielleicht unter Einfluss der denudierten silurischen Sedimente im Norden.

Natürlich war das Relief am Ende der Tertiärperiode ein wesentlich anderes als heute. Aber davon vermag man sich kaum mehr ein zutreffendes Bild zu entwerfen; denn in der Quartärperiode gestaltete das von den skandinavischen Bergen gegen Süden vorrückende, mehrere hundert Meter dicke Eis die Oberfläche des Bodens völlig um, sei es durch Zerstörung von Höhen aus losem Material oder durch Vertiefung an anderen Stellen, vor allem aber durch Aufschüttung des mitgeschleppten Detritus in der Form von Grund- und Endmoränen, von Geröllrücken und Drumlins. Dazu kam die ausgleichende Wirkung der Schmelzwasser, die weite Flächen mit Sand bedeckten, und nach dem Rückgang des Gletschers die Zerstörung der tieferen Ränder durch das von Westen zuströmende Meer. Schließlich haben junge Bodenbewegungen Höhen und Tiefen geschaffen im Anschluss an die älteren, vortertiären und tertiären gebirgsbildenden Prozesse.

Stettin, Hansabrücke um 1900

Stettin, Hansabrücke um 1900

Strelasund

Strelasund

Swinemünde, Stadthafen

Swinemünde, Stadthafen

Tribsees

Tribsees

Usedom, Strandzugang

Usedom, Strandzugang

Trebel bei Tribsees

Trebel bei Tribsees

Tribsees, Stralsunder Bilderhandschrift 1615

Tribsees, Stralsunder Bilderhandschrift 1615

Seebad Bansin

Seebad Bansin

Putbus auf Rügen Schloss

Putbus auf Rügen Schloss

Recknitz in Ribnitz-Damgarten

Recknitz in Ribnitz-Damgarten

alle Kapitel sehen