Fünfte Fortsetzung

Was nun schließlich den geologischen Bau des Untergrundes angeht, so hat man darüber etwa folgende Meinung. Wie auf den größten Teil der norddeutschen Tiefebene haben die mit dem Erzgebirge und dem Thüringer Wald zusammenhängenden gebirgsbildenden Vorgänge auch auf den pommerschen Boden eingewirkt. Dazu kommen drittens die Bewegungen, welche mit der Struktur der skandinavischen Masse in Verbindung standen und die Erscheinungen etwas komplizierter gestalteten. Die Risse und Spalten in Blekinge und Smäland, sowie in einem Teile Bornholms laufen von N. nach S., resp. von NNO. nach SSW. und reichen zweifellos, wie die Ost- und Westküste Bornholms dartun, bis in die Oderbucht hinein. Sie sind wohl die ältesten. Der erzgebirgischen Faltung verdanken die hinterpommersche Küste und der Höhenrücken von Stargard bis Lauenburg die Längsausdehnung von SW. nach NO. und, soweit man sehen kann, auch die Juraschollen bei Cammin und Kolberg ihr analoges Streichen. Dagegen beherrscht die im Sinne des Thüringer Waldes NW. nach SO. orientierte jüngere Bruchbildung des nordwestlichen Deutschlands Mecklenburg und Vorpommern bis zur Oder, ferner die Süd- und Nordküste Bornholms und die Sedimentschollen von Schonen in Südschweden.

Das Odertal scheint in gewissem Sinne die Grenze beider anzugeben, vielleicht unter Einfluss der skandinavischen Verwerfungszone. In Vorpommern sind die sichtbaren Sedimentschollen, spez. die Kreideschichten, Rügens im Sinne des Thüringer oder herzynischen Systems zerbrochen und laufen die wichtigsten Täler, wie das pommersch-mecklenburgische Grenztal und der Strelasund, in derselben Richtung. Während die beiden ersten Bodenbewegungen im Großen und Ganzen vor der Diluvialzeit zur Ruhe gekommen waren, lassen die Verschiebungen auf Eugen zur Interglazialperiode noch eine nicht unbedeutende Nachwirkung der herzynischen Spaltenbildung erkennen, die sich auch auf die Insel Mön in gleicher Weise und gleichem Umfange fortsetzt. Mit diesem durch Verwerfungen bestimmten Bau hängt das Soolquellenphänomen in Pommern zusammen. Denn in Vorpommern lassen sich diese den Boden meistens an tiefen Stellen, daher oft in Torfmooren durchbrechenden Salzwasserquellen in Reihen ordnen, die auch NW — SO. verlaufen und Aufbrüchen älterer Sedimente entsprechen. Diese Linien sind von West nach Ost: 1. Ribnitz — Sülze — Demmin — Treptow. 2. Barth — Richtenberg — Grimmen. 3. Stralsund — Greifswald — Anklam — Koblenz — Stettin.


In Hinterpommern sind die Soolquellen beschränkt auf die Gegend zwischen Cammin und Kolberg und nehmen in ihrer Anordnung von Dobberphul bis Sülzhorst am Kolberger Deep ein erzgebirgisches Streichen an, reichern sich aber an Zahl in dem Gebiete an, wo Beeinflussung durch ein NNO — SSW. orientiertes zweites Spaltensystem anzunehmen ist.

Das Salz stammt wohl von dyadischen Salzlinsen und Stöcken, die zu tief liegen, als dass eine Bohrung sie bisher hätte erreichen können. Die Quellen pflegen durchschnittlich ziemlich viel zerfließliche Salze zu enthalten (Chlormagnesium und Chlorcalcium). Die Soolen von Greifswald und Kolberg haben mehrere Jahrhunderte zur Salzgewinnung gedient, während eine solche bei Golchen, Richtenberg und Sülzhorst, so oft sie versucht wurde, bald wieder wegen der geringen Ausbeute eingestellt werden musste. Über 6 % Salz steigt keines der benutzten Wasser. Wahrscheinlich verteilt sich unterirdisch die Soole in verschiedenen Sandschichten und wurde im Lias bei Cammin, im Gaultsande von Greifswald, im Tertiär bei Treptow und im diluvialen oder alluvialen Triebsande bei Sülze und Kolberg gefunden. Deshalb lassen sich auch auf weitere Strecken hin Bohrungen auf Soole mit Erfolg vornehmen (Swinemünde — Heringsdorf), freilich mit einem in der Entfernung abnehmenden Salzgehalte. In Kolberg, Cammin, Dievenow, Swinemünde, Heringsdorf und Greifswald benutzt man neuerdings das Wasser in Soolbadeanstalten als Heilmittel.
Barth, Drachenbootrennen

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Barth, Dammtor

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Barth, adliges Fräulein Stift

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Barth (3), www.Stadt-Barth.de

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Barth (2), www.Stadt-Barth.de

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Barth, Marktplatz

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Barth, St. Marien-Kirche

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Barth um 1590

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Barth, www.Stadt-Barth.de

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Anklam 1615 aus der Stralsunder Bilderhandschrift

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Anklam, Rathaus (1840)

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