Vorwort zur siebenten Auflage

Dass trotz so vieler Nachahmungen und Nachfolger eine siebente Auflage dieses Werkes nötig wurde, musste für mich eine Aufforderung sein, dasselbe in seiner neuen Ausgabe tüchtig fortzubilden, es abermals mit neuen wertvollen Ergänzungen zu bereichern und dagegen manches Entbehrlichgewordene zu streichen. Solche in ihrer Art unübertreffliche Schilderungen, wie die von J. G. Kohl über Petersburg, sind jedoch fast unangetastet geblieben. Gern hätte ich aus den Wunsch mancher Lehrer Rücksicht genommen, die einzelnen Abschnitte durchweg zu kürzen; aber ich konnte und mochte meinem ursprünglichen Plane nicht untreu werden, der eine vollständig ausgeführte Schilderung, eine allseitige und tiefer eindringende Darstellung des resp. Gegenstandes verlangte, welche mit den beliebten kurzen Stücklein in Lesebuchsmanier sich nicht wohl vereinigen lässt. Ein gewandter Lehrer wird nach wie vor diese Charakterbilder für seinen Unterricht praktisch auszubeuten wissen; ich meinerseits musste neben dem Bedürfnis des Lehrers auch die Erfordernisse einer geistbildenden Lektüre für Bildungslustige überhaupt und für die reifere Jugend insbesondere im Auge behalten. Leicht hätte ich noch mehr „berühmte“ Orte und Völker zur Besprechung heranziehen können; mir kam es aber nicht sowohl darauf an, Alles und Jedes, Otahaiti und Honolulu usw. im Register zu haben, als: das eine und gleiche Objekt, sei es die Polar- oder Tropenwelt, Nordamerika oder China, eindringend und allseitig zur Anschauung zu bringen — in dieser Hinsicht habe ich die Ausstattung so reich als möglich gemacht, und ich denke, meine Leser werden mir es Dank wissen.

Schließlich möchte ich namentlich meine jüngeren Leser noch bitten, durch den Reiz der lebendigen Schilderung sich nicht abhalten zu lassen, den Atlas recht fleißig bei der Hand zu haben; die rühmlichst bekannten Schulatlanten von Sydow, Stieler und Dan. Völter möchte ich besonders zum Gebrauch empfehlen.
Hard bei Bregenz am Bodensee, am 7. August 1857,
A. W. Grube.