Die Zinsenersparnis von der Notenzirkulation soll die Staatskasse beziehen

Dieser Zinsgewinn lässt sich auf zweierlei Weise für die Staatskasse realisieren.

Entweder übernimmt der Staat die Ausgabe von Staatspapiergeld und die ersparten Zinsen kommen der Gesamtheit zu gute, oder eine Bank gibt die Noten aus und gibt dem Staate einen Abtrag für das der Bank gestattete unverzinsliche Anlehen. In beiden Fällen müsste die erforderliche Aufsicht durch den Staat geführt werden, welche nur gedenkbar ist, wenn alle Kreditoperationen mit Handelspapieren und Industriepapieren abgesondert behandelt werden, während gerade diese den wichtigern und schwierigeren Teil des Bankgeschäfts bilden, aber auch den Ertrag hauptsächlich begründen. Über den Gewinn von der Notenausgabe sind unklare Vorstellungen selbst unter Geschäftsleuten verbreitet und wir wollen dies an der englischen Bank zu erläutern suchen. Die englische Bank hat von der Notenemission einen sehr mäßigen Gewinn, indem sie zwar auf etwa 14 Millionen Pfd. Sterl. den Zins von 3 % aus den deponierten Staatspapieren mit 420.000 Pfd. erspart, sie muss aber dem Staat jährlich für ihr Privilegium 180.000 Pfd. bezahlen, wornach die Notenemission nur 240.000 Pfd. Überschuss liefert oder 1 2/3 Prozent des Stammkapitals von 14 ½ Millionen Pfd., während die Dividende 10 bis 12 Prozent beträgt. Der Gewinn an der Notenausgabe wird aber noch durch die Anfertigung der Banknoten und durch die Auzmünzungskosten vermindert, indem die Bank die Verbindlichkeit hat, die Unze Goldbarren zu dem festen Preis von 3 £ 17 s. 9 d. zu kaufen und gegen eine Entschädigung von 1 1/2 deniers in vollwichtigen Sovereigns auszumünzen, was bei der kostbaren Verwaltung der Münze in London zu Deckung der Kosten nicht hinreicht. Überdies hat die Bank alle nicht sichtbar verstümmelten Goldmünzen als Zahlung anzunehmen und die bei dem Nachwägen zu leicht befundenen Goldmünzen werden auf Kosten der Bank eingeschmolzen und in vollwichtige Sovereigns umgeprägt. Die Bank bezieht zwar für Besorgung der Geldgeschäfte der Regierung Provisionen, diese haben aber nur den geringsten Anteil an der Dividende, welche vielmehr durch die Wechselgeschäfte sich bildet, wie sie jeder Bankier ebenfalls verdienen kann und ohne den kostbaren Apparat einer Banknotenverwaltung verdient. Durch die Trennung des Notendepartements von dem Bankdepartement beabsichtigte Peel die Nationalbank in die Lage zu versetzen, dass sie ihre Zahlungsverbindlichkeit in Geld wie jeder Privatmann erfüllen müsse und ihre Kreditoperationen unabhängig von dem Geld der Nation vorzunehmen hätte.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geld und Kapital