Begünstigung der Spekulation in Frankreich

Von großer Bedeutung ist die Tatsache, dass in Frankreich von ganz entgegengesetzter Seite ähnliche Schutzmaßregeln gegen die Spekulation als Bedürfnis erkannt werden. P. J. Broudhon in seinem Handbuch für den Börsenspekulanten (übersetzt von L. Mayer 1857) schildert in den grellsten Farben die nachteiligen Folgen der Spekulation auf die Erwerbsfähigkeit des Arbeiters, er spricht die Ansicht aus, dass wie früher die Adelsaristokratie nunmehr die Vereinigung des Kapitals zu großartigen Unternehmungen den Arbeiter dienstbar mache und dass demselben Schutz gegen die Spekulation gewährt werden müsse. Er findet aber nur Hilfe in der Ausbildung der Assoziationen der Arbeiter, wodurch diese allmählig in den Besitz des Kapitals kommen und dadurch unabhängig von den Brodherrn werden sollen. Es ist offenbar ein Misskennen der wohltätigen Wirkungen des mit dem Fortschritt der Kultur wachsenden Kapitals, wenn dieses als der Arbeit feindlich und schädlich von einem Teil der demokratischen Partei dargestellt wird, während die lohnende Arbeit ohne Kapital ebenso unmöglich ist, als das Kapital ohne Arbeit nutzbringend sein kann. Es ist aber notwendig Kapital und Arbeit in seine nötigen Wirkungskreise zu weisen. In Frankreich sind alle Staatsmänner darüber einig, dass der französische Landbau noch eine Masse von Kapitalien nützlich verwenden könnte, welche in zweifelhaften Spekulationen gegenwärtig angelegt werden und dass dagegen die Auswüchse der Spekulation im Interesse der Gesamtheit, als gemeinschädlich beschnitten werden sollten. Bei der großen Bedeutung, welche man dem Sozialismus in der Ausbildung des Verkehrs in Frankreich zuschreibt und da die absolute Regierung des Kaisserreichs in Unterstützung der Arbeiter ebenfalls demokratische Grundsätze zur Geltung zu bringen sucht, ist es von Wichtigkeit, die Darstellung von Proudhon bei der Organisation des Kredits kurz kennen zu lernen.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Geld und Kapital