GRIMMA. K. Sachsen Amtshauptstadt.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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GRIMMA. K. Sachsen Amtshauptstadt.

Ehem. Cisterc.-Nonnen-Klst. Marienthron. 1251, erweitert 1277. Reste in der jetzigen Superintendentur.

Frauen-K. beg. um 1230-40. 3sch. rom. Pfl.Basilika von regelmäßiger kreuzf. Anlage. Hauptchor gerade geschlossen, am Qsch. 1/2kr. Nebenchöre. Der WBau mit 2 Türmen, im Gr. etwas schmäler als das Lhs., noch in rein rom. Formen; die Türme in 3 Freigeschossen; zwischen ihnen Glockenstube mit 3 gekuppelten Öffnungen, der Giebel darüber von der Rest. 1888. Das Lhs. in 4 Pfeilerarkaden von schlichtesten spitzbg. Formen, die ursp. flache Decke im 15. Jh. durch Gewölbe ersetzt. Am Chorschluß Gruppe von 3 hohen schmalen spitzbg. Fenstern. Die Rippengwbb. der Nebenchöre hochgot. — Denkmäler 1693-1760.

[Nicolai-K. 1sch. Anlage aus 13. und 16. Jh., 1888 abgebrochen. — Schnitzaltar, hervorragende Arbeit von 1519, geringeren Wertes die Gemälde von 1530. Jetzt in der Gottesacker-K. Schallgefäße. Lange Reihe von Bildnissen jetzt im Stadthause.]

Augustiner-K. (bei der Landesschule) 1290, überarbeitet A. 15. Jh. Rck. von 57,5 : 15 m; ursp. flach; Emporen 1684. — Denkmäler und Bildnisse ohne Bedeutung.

Gottesacker-K. 1556, einfach rck. — Grabplatten und Denkmäler ohne Bedeutung. Auf dem Kirchhof manche charakteristische Arbeiten des 18. Jh.

Schloß. 1200 genannt. Aus A. 13. Jh. schönes großes Fenster, vier schmale, durch zierliche Säulchen getrennte, spitzbg. geschlossene Öffnungen werden von einem rundbg. Blendbogen zusammengefaßt, in dessen Feld ein Vierpaß. Weiter ausgebaut E. 14. und A. 16. Jh.; aus beiden Epochen Bauformen erhalten. — Rathaus 1442, Freitreppe 1585, Giebel um 1600, — Knabenschule [pg 158] an der Frauen-K. 1614. — An Wohnhäusern meist nur einzelne Teile aus älteren Epochen. — Altertums-Museum.