GAIBACH. UFranken BA Gerolzhofen.

Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Bd.1, Mitteldeutschland
Autor: Dehio, Georg (1850-1932), Erscheinungsjahr: 1914
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GAIBACH. UFranken BA Gerolzhofen.

Dorf-K. 1740 nach Plänen von Balth. Neumann von einem Maurermeister aus Werneck. 1sch. lateinisches Kreuz. Die Vierung im Grundriß elliptisch, ebenso die von ihr ausstrahlenden 3 Konchen, woraus sich für die Gewölbe pikante Schnittlinien ergeben. Turm östl. am Chor in der Hauptachse. Für Neumann bezeichnend u. a. die schneidige Umrißlinie des Haubenhelmes. Fassade einfach. — Gute Rok. Einrichtung. Altäre aus Stuckmarmor. Bmkw. Orgelgehäuse.

Kreuz-Kapelle im Schloßpark. Erb. vor 1698, vielleicht von einem der Dientzenhofer. Spbar. Zentralbau; außen kreisrund, innen quadr. Hauptraum mit 4 transversalen Nischen; Polygonkuppel über toskan. Pilastern. — Altäre spbar., gut in den Raum komponiert.

Schloß. Ursp. Anlage A. 17. Jh. durch die Herren Echter v. Mespelbrunn als quadr. Wasserschloß mit runden Ecktürmen über mächtigen Fundamentbauten mit Bastionen (davon 2 erhalten); unter Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn 1694-1708 durch den Bamberger Baumeister Johann Leonhard Dientzenhofer umgebaut, vielleicht nur Ausführung von Plänen des Mainzers M. v. Welsch. Besonders beachtenswert die Treppenanlage, die als Vorstufe zu Pommersfelden gelten kann. Im Innern aus dieser Zeit Stuckaturen in der ehem. Kapelle im Nordtrakt, im Charakter nicht fränkisch, eher mainzisch. Die sonstige Einrichtung Empire und Biedermeier. Der sog. Konstitutionssaal im 2. Geschoß ein typischer Repräsentationsraum um 1825, im Vorsaal Bilder von gleichzeitigen Münchenern. Reichhaltige Sammlung von chinesischem und europäischem Porzellan.