Korrespondenz - Nachrichten. Röbel, den 6. Januar 1826.

Begleitet von ungewöhnlichen, so zu sagen rauschenden Vergnügungen, wanderten wir ins neue Jahr hinüber. In den letzten Tagen des alten glänzt als ein Stern erster Größe am Horizont unserer Eremitage ein Ball, der eine ganz ungewöhnliche Eleganz mit sich führte; nur schade, dass die Musik, ungeachtet der kräftigsten Gestikulationen und Körperbewegungen einzelner Gehilfen unseres guten Stadtmusikus, vieles zu wünschen übrig ließ.

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Endlich scheint der Winter anzurücken, und man kann sich der Hoffnung hingeben, dass derselbe die Besserung unserer Wege übernehmen werde, da einzelne, besonders die nach Malchow und Wahren führenden, nicht so sehr auf unserm Stadtgebiete als auf den benachbarten Dörfern unpassierbar geworden sind, welches wohl lediglich von dem späten Bessern derselben herrührt. Möchte doch die Besserung der Wege nur im Frühjahr oder im Sommer vorgenommen werden!

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In den letzten Tagen des Dezembers starb hier eine Witwe in dem seltenen Alter von 98 Jahren und 20 Tagen; rüstig trat sie in die Neunziger, und hatte nur in den letzten Jahren das Gehör verloren.